Eine insolvente Firma finden und übernehmen
Was bedeutet Insolvenz?
Insolvenz bedeutet im Falle eines Unternehmens, dass es seine Schulden gegenüber seinen Gläubigern nicht mehr bezahlen kann und somit zahlungsunfähig ist (§ 17 Abs. 1 InsO). Genauer gesagt ist ein Unternehmen aus Sicht des Gesetzgebers immer dann zahlungsunfähig, sofern es nicht in der Lage ist, binnen 21 Tagen, 90 Prozent seiner Schulden zu begleichen (BGH Urteil - II ZR 88/1). Die Konsequenz ist die Eröffnung eines sogenannten Insolvenzverfahrens, welches in der Insolvenzordnung (InsO) geregelt ist.
Einige fürchten eine Insolvenz und andere sehen in ihr die Chance, ein gescheitert geglaubtes und am Boden liegendes Unternehmen - à la Phoenix - wieder auferstehen zu lassen. Es gibt zahlreiche Beispiele, die in den vergangenen Jahren bewiesen haben, dass eine Firmeninsolvenz nicht notwendigerweise das komplette Verschwinden eines Unternehmens bedeutet. Daher wundert es auch nicht, dass viele smarte Investoren nach geeigneten Herausforderungen suchen, insolvente Firmen zu übernehmen und ihnen zur Neu- bzw. Wiedererfindung verhelfen. Viele schaffen es, sich stärker und besser als je zuvor auf dem jeweiligen Markt zu etablieren.
Das Verfahren wird auch dann eröffnet, wenn von einer Überschuldung der Firma (§ 19 InsO) die Rede ist. Diese ist gegeben, wenn die Verbindlichkeiten so hoch sind, dass das Vermögen des Betriebes diese nicht mehr decken kann.
Was regelt die Insolvenzordnung?
Die InsO regelt die gesetzlichen Maßnahmen, die getroffen werden müssen, sobald eine Zahlungsunfähigkeit des Schuldners gegenüber den Gläubigern festgestellt wird. Ist dieser Fall gegeben, so schreibt die InsO vor, dass die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt werden muss, damit die sogenannte Insolvenzmasse (restliches Vermögen des Unternehmens) festgestellt werden kann. In diesem Zuge soll ein Insolvenzverwalter für eine gerechte Aufteilung der Insolvenzmasse unter den Gläubigern und dem Schuldner sorgen.
Ziele des Insolvenzverfahrens
Nach der Genehmigung des Insolvenzantrags, welcher sowohl vom Schuldner als auch vom Gläubiger beim jeweiligen Insolvenzgericht eingereicht werden kann, tretet das Insolvenzverfahren in Kraft. Wie oben beschrieben, versucht ein Insolvenzverwalter im Zuge dieses Verfahrens im Regelfall, das restliche Vermögen des insolventen Betriebes zu ermitteln, um es anschließend unter fairen Bedingungen aufzuteilen. Dies ist der klassische Fall und das Ziel dieses Vorganges ist es, dass aus finanzieller Sicht, nur "gesunde" Unternehmen auf dem Markt fortbestehen sollen. Mittlerweile gibt es in Deutschland aber auch alternative Vorgehensweisen, die sich insbesondere am US-amerikanischen Vorbild des sog. Chapter 11 orientieren.
Daten und Fakten zur Insolvenz in Deutschland
Die Zahl der Firmeninsolvenzen stieg nach der Weltwirtschaftskrise rapide an und erreichte auffällig hohe Zahlen in den Jahren 2009 (ca. 34.137) und 2010 (ca. 32.280). Seitdem hat sich die Lage wieder erholt und die Anzahl der insolventen Unternehmen nimmt kontinuierlich ab. 2023 wurden insgesamt 17.814 insolvente Unternehmen in Deutschland registriert.
Wo kann ich insolvente Firmen finden?
Insolvente Firmen finden Sie auf die schnelle, effiziente und sichere Art auf DUB.de, der reichweitenstärksten und unabhängigen Unternehmensbörse für den Unternehmenskauf und -verkauf im deutschsprachigen Raum. DUB.de ist das Online-Portal für Investoren und Nachfolger, die auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind. Hier können Sie natürlich auch insolvente Firmen kaufen.
Fazit: Insolvente Firmen finden und übernehmen ist eine echte Chance für Gründer
Viele Investoren besitzen die nötigen Eigenschaften einen insolventen Betrieb durch Übernahme zu retten und so schnell wie möglich wieder auf die Gewinnerseite zu bringen. Dies verlangt strategisches Gespür, betriebswirtschaftliche Expertise und selbstverständlich auch eine große Portion an positiver Einstellung.
Übernahmen dieser Art können in einigen Fällen zwar Stirnrunzeln bei Investoren hervorrufen, jedoch dürfte schnell klar werden, dass es sich auch um eine große Chance handeln kann. Denn wenn Sie insolvente Firmen übernehmen, dürfen Sie sich in der Regel über einen erheblich günstigeren Markteintritt erfreuen. Das bedeutet wiederum, dass Sie das finanzielle Risiko in Bezug auf die Investitionssumme deutlich verringern. Oftmals haben Sie beim Kauf von insolventen Firmen außerdem auch die Möglichkeit, nur die für Sie als interessant geltenden Firmenanteile zu erwerben. Dies erfolgt bei sogenannten Asset Deals, welche u. a. beim Verkauf von zahlungsunfähigen Betrieben ein Thema sind. Die Asset-Deal-Übernahme ermöglicht dem Investor darüber hinaus, die insolvente Firma ohne eventuelle Altschulden zu übernehmen.
➤ Tipp: Zum Verkauf stehende insolvente Firmen finden Investoren am besten über das Inserieren eines Gesuchs. Dadurch können sie die Effektivität der Suche erheblich steigern. Unsere internen Statistiken zeigen, dass Inserenten in über 90% der Fälle von seriösen Unternehmensverkäufern direkt kontaktiert werden.
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