Due Diligence Checkliste
Die Due Diligence ist ein zentraler Bestandteil jeder Unternehmensübernahme, Fusion oder Beteiligung. Ziel ist es, sämtliche Stärken, Schwächen und Risiken des Zielunternehmens zu bewerten, bevor strategische Entscheidungen getroffen werden. Eine strukturierte Checkliste erleichtert diesen Prozess erheblich: Sie sorgt dafür, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden und schafft eine klare Orientierung - sowohl für Käufer als auch Berater.
Die zentralen Prüfungsfelder
Finanzielle Prüfung
- Prüfung der Jahresabschlüsse der letzten 3-5 Jahre, inklusive Anhängen und Erläuterungen.
- Analyse der Gewinn- und Verlustrechnungen sowie der Cashflow-Entwicklung.
- Aufstellung aller Verbindlichkeiten und deren Sicherheiten, inklusive Fälligkeiten.
- Forderungsliste mit Bonitätsbewertung der größeren Kunden.
- Steuerunterlagen: Steuerbescheide, offene Nachforderungen und laufende Prüfungen.
- Dokumentation bestehender Kredite, Darlehen und anderer Finanzierungsverträge.
Rechtliche Prüfung
- Übersicht aller wesentlichen Verträge:
- Kundenverträge
- Lieferanten- und Dienstleistungsverträge
- Miet- und Leasingverträge.
- Arbeitsverträge, insbesondere für Schlüsselpositionen - Nachweise über Schutzrechte wie Marken, Patente und geistiges Eigentum.
- Einblick in Gesellschaftsverträge und Gesellschaftervereinbarungen.
- Identifikation potenzieller Haftungsrisiken und laufender Rechtsstreitigkeiten.
Marktanalyse und Geschäftsmodell
- Darstellung des Geschäftsmodell und seiner Stärken sowie Schwächen.
- Marktanalyse und Berichte zur Marktposition.
- Kundenstruktur mit Umsatzanteilen und Abhängigkeiten von Großkunden.
- Wettbewerbsanalyse: Stärken und Schwächen der Mitbewerber.
- Risiken aus Marktentwicklungen oder regulatorische Änderungen.
Betriebs- und Organisationsanalyse
- Lieferkettenanalyse: Abhängigkeiten von Zulieferern und deren Stabilität.
- Analyse der Produktionskapazitäten und Skalierungsmöglichkeiten.
- Übersicht der IT-Infrastruktur, inklusive Lizenzen und Sicherheitskonzepte.
- Organigramm mit Schlüsselpersonen.
- Überprüfung von Mitarbeiterfluktuation und Fachkräfteverfügbarkeit.
Compliance und Risiken
- Nachweise zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (z.B. DSGVO, Umweltauflagen).
- Bewertung des Versicherungsschutzes und potenzieller Deckungslücken.
- Dokumentation möglicher Altlasten und umweltbezogener Risiken.
- Identifikation weiterer potenzieller Haftungs-oder Reputationsrisiken.
Organisation des Datenraums
- Vollständige und aktuelle Zusammenstellung aller relevanten Dokumente.
- Klare Strukturierung der Unterlagen in Kategorien (z.B. Finanzen, Recht).
- Sicherstellung, dass alle Dokumente konsistent und aktuell sind.
- Klärung und Vergabe von Zugriffsrechten für alle Beteiligten.
Tipps zur Nutzung der Due Diligence Checkliste
- Priorisierung: Konzentrierten Sie sich auf die risikoreichsten Bereiche, z.B. steuerliche oder rechtliche Fragen.
- Anpassung: Ergänzen Sie die Punkte je nach Branche und Unternehmensgröße.
- Experten einbinden: Ziehen Sie spezialisierte Berater hinzu, um die Prüfung fachlich fundiert durchzuführen.
Fazit
Die Erstellung einer Due Diligence Checkliste erfordert Fachwissen und Präzision. Sie ist kein starres Werkzeug, sondern ein dynamisches Dokument, das auf die spezifischen Anforderungen einer Transaktion angepasst werden muss. Der Erfolg einer Due Diligence hängt maßgeblich von der Vorbereitung, der richtigen Priorisierung und der Zusammenarbeit mit erfahrenen Beratern ab.