Organigramm
Ein Organigramm ist eine visuelle Beschreibung des Aufbaus/der Struktur einer Organisation und dient in erster Linie dazu, die komplexen Hierarchien und Relationen der verschiedenen Organisationsebenen vereinfacht darzustellen. Es setzt sich aus den Wörtern "Organisation" und "Diagramm" zusammen. Erfunden wurde das erste Organigramm 1855 von Daniel Craig McCallum, einem schottischen Eisenbahnmanager, der zu jener Zeit in New York lebte und arbeitete.
Welche Arten von Organigrammen gibt es?
Organigramme kommen in der Praxis in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Meistens werden sie jedoch für unternehmens- oder projektbezogene Managementzwecke erstellt. In der Regel wird zwischen funktionalen (hierarchischen), spartenbezogenen, horizontalen und Matrix-Organigrammen unterschieden.
Funktionales Organigramm
Funktionale (hierarchische) Organigramme sind solche, die die klassischen Organisationsstrukturen von traditionell aufgebauten Unternehmen beschreiben. Für gewöhnlich befindet sich die Unternehmensleitung in solchen Fällen ganz oben an der Spitze der Organisation. Darunter befinden sich die entsprechenden Abteilungen wie Einkauf, Forschung und Entwicklung, Marketing, Verkauf et cetera. Unter jeder Abteilung werden außerdem die jeweiligen Unterabteilungen abgebildet, sodass von oben nach unten eine bildliche Zuordnung der Kompetenzen und Aufgaben ermöglicht wird.
Spartenorganigramm
Ein Spartenorganigramm (oder auch Abteilungsorganigramm genannt) verschafft einen allgemeinen Überblick, über die verschiedenen Produkte oder Standorte einer Organisation.
Spartenorganigramm nach Produktlinien
Bei einem Getränkehersteller könnte man beispielsweise ein Spartenorganigramm mit einer Unterteilung in folgende Produktlinien vornehmen: Alkoholische Getränke, Nichtalkoholische Getränke, Erfrischungsgetränke usw. Unter diesen Sparten würden die entsprechenden Funktionsbereiche, wie zum Beispiel, Einkauf, Produktion, Verkauf oder Marketing stehen. Über allen Sparten steht dabei die Unternehmensleitung.
Spartenorganigramm nach Regionen
Häufig werden solche Organigramme auch zur übersichtlichen Darstellung der regionalen Tätigkeiten eines Unternehmens verwendet. Wenn es sich beispielsweise um einen international tätigen Betrieb handelt, könnte eine geografische Unterteilung in Europa, Asien, Afrika und Nord- und Südamerika erfolgen.
Horizontales Organigramm
Organisationen, die durch ein horizontales (flaches) Organigramm abgebildet werden, sind auch als Lean Organisatzions bekannt. Diese Bezeichnung knüpft an der betriebswirtschaftlichen Philosophie des sogenannten Lean Managements an und zielt darauf ab, eine Organisation so flach wie möglich zu gestalten, indem u. a. unnötige Hierarchien abgeschafft werden. Die einzelnen Organisationseinheiten sollen verkleinert und den Mitarbeiter dieser Einheiten soll wieder mehr Verantwortung übertragen werden. Diesem Konzept zufolge profitieren die Organisationen schließlich von einer effizienteren und effektiveren Wertschöpfungskette.
Demzufolge bestehen horizontale Organigramme idealerweise nur aus zwei Ebenen. Ganz oben steht die Leitung und darunter befinden sich die einzelnen Manager mit ihren jeweiligen Teammitgliedern.
Matrix-Organigramm
Matrix-Organigramme beschreiben meistens komplexere Organisationsstrukturen, in denen die Mitarbeiter eines Teams häufig mehreren Managern untergeordnet werden. Abgesehen von der Teamleitung kann es also vorkommen, dass zum Beispiel auch ein Projektmanager den Mitarbeitern übergeordnet wird.