Eigenkapital ist das Kapital, das von den Eigentümern eines Unternehmens bereitgestellt wird. Es stellt die finanzielle Basis des Unternehmens dar und dient als Sicherheit für Gläubiger. Eigenkapital ist unbefristet im Unternehmen gebunden, es besteht keine Rückzahlungspflicht. Als Bilanzposition wird Eigenkapital im § 266 III HGB für Kapitalgesellschaften definiert. Es kann in Form von gezeichnetem Kapital, Rücklagen und nicht ausgeschütteten Gewinnen vorhanden sein. In einer Bilanz bildet Eigenkapital zusammen mit dem Fremdkapital die Passiva, welches den Aktiva gegenübergestellt wird.
Ein hoher Eigenkapitalanteil kann für ein Unternehmen vorteilhaft sein, da er die Haftungsbasis stärkt und die Kreditwürdigkeit (Bonität) eines Unternehmens, z.B. aus Sicht einer Bank, erhöht. Damit kann für das Unternehmen die Möglichkeit entstehen, mehr Fremdkapital bzw. dieses zu günstigeren Konditionen aufzunehmen. Eigenkapital kann zudem dazu beitragen, das Vertrauen von Investoren, Kunden und Lieferanten zu stärken. Eine wichtige Kennzahl in diesem Zusammenhang ist die Eigenkapitalquote, die das Eigenkapital ins Verhältnis zum Gesamtkapital setzt.
Im Unternehmen erfüllt Eigenkapital somit verschiedenen wichtige Funktionen:
Ein Eigenkapitalgeber erwartet für die Überlassung des Eigenkapitals und die Übernahme unternehmerischer Risiken eine angemessene Vergütung in Form von Ausschüttungen und Wertsteigerungen des Unternehmens. Stille Reserven bzw. stille Verluste im Unternehmen führen dazu, dass der effektive Wert des Eigenkapitals nur bei Verkauf bzw. Liquidation feststellbar ist.
Gastautor
Professor Dr. Nick Dimler
Herr Prof. Dr. Nick Dimler ist promovierter Diplom Kaufmann und Diplom Volkswirt. Er lehrt allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzen und Entrepreneurship, an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management in Berlin. Außerdem ist er Partner bei Dimler & Karcher, einer Unternehmensberatung mit Spezialisierung auf Finanzierung und Fördermittel. Weitere Infos auch unter: www.dimlerundkarcher.de