Ingenieurbüro verkaufen

Gute Leute arbeiten nicht ewig als einfache Angestellte. Es ist dieser Satz, der in Gesprächen mit Experten zum Thema „Selbständig machen in Deutschland“ immer wieder zu hören ist. Das gilt auch für die Branche der Ingenieurbüros, die allein durch die Energiewende und den massiven Sanierungsbedarf der deutschen Verkehrs- und Gebäudeinfrastruktur eine rosige Zukunft hat.
 

Dabei profitieren die Gründungswilligen auch vom großen Angebot an zur Übernahme anstehenden Ingenieurbüros. Denn die Nachfolge im Ingenieurbüro zieht sich als großes Thema durch diese Branche. Allein 3000 Firmen der insgesamt rund 92000 Unternehmen stehen bundesweit in jedem Jahr zur Übernahme an. Erfreulich für Gründungswillige: Rund 80 Prozent aller Büros haben nur weniger als fünf Angestellte – das senkt den Kaufpreis. Nur rund ein Prozent kommt auf mehr als 50 Angestellte. Etwa 19 Prozent der Büros bewegen sich dazwischen.

Was aber ist nun zu beachten beim Thema Ingenieurbüro kaufen oder solches zu verkaufen. Nicht selten erscheint der ermittelte Firmenwert dem Verkäufer zu niedrig, dem Interessenten aber zu hoch. In der Folge muss häufig vermittelt werden. Um zu klären, ob es lohnt, die angebotene Firma zu kaufen, sind die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Daten zu analysieren. Grundlage dafür ist die Subtanzwertermittlung der Räume, der IT-Infrastruktur sowie der Datenbanken. Zu klären ist auch, wie gut die internen Abläufe funktionieren. Schließlich ist zu untersuchen, wie viele Honorare und Umsätze in der Zukunft zu erwarten sind. Neben der Anzahl der Auftraggeber, der räumlichen Lage sind auch weichere Faktoren mit einzubeziehen. Dazu gehören etwa der Motivationsgrad der Mitarbeiter und der Führungsstil der Geschäftsführung.