Coworking Space und Self Storage boomen in den Innenstädten

Die Zahl der Coworking-Spaces, mit Anbietern wie betahaus, WeWork, MindSpace und rent24, hat sich binnen Kurzem vervielfacht. Kollaboratives Arbeiten boomt. Doch wohin mit Ablage und Archiv?

Coworking SpaceDigital und flexibel: Coworking-Spaces sind modern ausgestattet und bieten Raum für interdisziplinäres Arbeiten (Foto: Getty Images/Georgijevic)

Sharing Economy als Motor für Wandel und neue Geschäftsmodelle

Mit Trennwänden durchsetzte Großraumbüros oder Etagendenken waren gestern. Open Space und freie Arbeitsplatzwahl sind heute. Große Unternehmen wie Facebook und Google, aber auch Häuser mit langer Historie wie Philips machen es mit ihren Zentralen auf Unternehmensebene vor. Eine Inspiration sind ihnen Coworking-Spaces, die international den Wandel des Arbeitsplatzes forcieren. Gab es 2013 global betrachtet rund 2.500 Coworking-Spaces, hat sich die Zahl bis 2017 fast versechsfacht. Etwa 14.600 Plätze zum kollaborativen Arbeiten werden zurzeit weltweit gezählt. Tendenz weiter steigend.

Damit sind Coworking-Spaces auch ein Spiegelbild der zunehmenden Mobilität und sich wandelnder Arbeitszeitmodelle. Die Flexibilisierung von „nine to five“ treibt die Gesellschaft um. Aktuell werden die Grenzen vertrauter Strukturen aufgebrochen. Immer mehr gefragt sind flexible Nutzungskonzepte mit perfekter digitaler Infrastruktur und Interaktions- respektive Kollaborationsmöglichkeiten. Fakt ist: Das Einzel- und Großraumbüro alter Machart verliert an Bedeutung. Der Stellenwert von Team- und Kommunikationszonen hingegen steigt. An Relevanz in diesem Kontext gewinnt der Aspekt der Reversibilität. Das bedeutet: Die Büroräume von heute müssen multifunktional sein und mit wenig Aufwand mehrere Zwecke erfüllen können.

Coworking Space: Flexibilität vs. Platzangebot

Die Annahme, diese allgemeine Entwicklung führe zwangsläufig zu entsprechenden Neubauprojekten oder gar zu futuristischen Standorten wie dem Apple Park im kalifornischen Silicon Valley, trügt. Im Gegenteil: Es gilt das Motto „Weniger ist mehr“. Gern wird beispielsweise industrieller Baubestand um-gewidmet. Einige Parameter bei Coworking-Spaces gleichen sich weltweit. Lage, Name und Preis sind oft ausschlaggebende Kriterien für funktionierende Modelle. Meist liegen die Räumlichkeiten in innenstadtnahen sowie an die öffentlichen Verkehrsmittel angebundenen Bereichen. Der Name leitet sich in der Regel vom auf das Konzept bezogenen Ursprung ab. Je nachdem, welche Kunden angesprochen werden sollen, muss der Preis für einen Arbeitsplatz deutlich unter dem liegen, was etwa ein Büro in einem individuell angemieteten Objekt kosten würde. Bei Mindspace in Hamburg zum Beispiel gibt es einen festen Arbeitsplatz ab 250 Euro pro Monat. Wer seinen „Coworkern“ außerdem Möglichkeiten bietet, seinen Arbeitsplatz individuell zu gestalten und Extra-Angebote wie gemeinsame Mittag- oder Abendessen sowie Networking-Events offeriert, deckt weitere wichtige Kriterien für ein funktionierendes Office ab.

Allein die persönliche Ausgestaltung der Arbeitsplätze führt jedoch zu einer Problematik, die alle Coworking-Spaces eint: Für Archive ist in aller Regel kein zusätzlicher Platz vorhanden. Einige Anbieter stellen zwar Extraräume zur Materiallagerung zur Verfügung, dieser Platz ist aber begrenzt. Wer also nicht gänzlich auf Papier und Akten verzichten kann und diese nicht pausenlos von A nach B transportieren möchte, dem fehlt im Coworking-Space nicht selten eine entscheidende Ressource: Stauraum.

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