Die Monopole des Silicon Valley und die Oligopole der Wall Street definieren sich – anders noch als Rockefellers Öl-Imperium – nicht als Alleinanbieter, sondern als Unternehmen mit marktbeherrschender Stellung. Sie sind der freundliche Hegemon, dem 40 bis 80 Prozent Marktanteil genügen, um Preise festsetzen und technische Standards diktieren zu können. Man will den XXL-Gewinn, ohne gleich die staatliche Regulierung auf den Plan zu rufen.
Wir haben es hier mit einer aggressiven, man kann auch sagen wölfischen Spielart des Kapitalismus zu tun, der sich in wichtigen Charaktermerkmalen von der domestizierten Spezies, die wir Soziale Marktwirtschaft nennen, unterscheidet:
● Die Marktwirtschaft ist ein Spiel, das auf Wettbewerb setzt. Der Staat wird als Schiedsrichter, als Hüter der Wettbewerbsordnung dringend gebraucht. Die unsichtbare Hand des Marktes und die eiserne Hand des Staates gehören hier zum selben Körper.
● Der Kapitalismus braucht den Staat nur als Diener, der sein Privateigentum schützt und die Gewerkschaft klein hält. Er strebt nach Monopolen und betrachtet die Wirtschaft im Prinzip als staatsfreie Zone.