Unternehmensbeteiligung

Wer eine Unternehmensbeteiligung möchte, hat viele Möglichkeiten: Anteile in Form von Aktien, Fonds, als Gesellschafter oder beispielsweise durch ein Darlehen. Man kann privat investieren oder mit dem eigenen Unternehmen. Im Prinzip gibt der Investor Geld und bekommt im Gegenzug Anteile an einem Unternehmen und wird als sogenannter Anteilseigner an den zukünftigen Gewinnen beteiligt.

Ablauf einer Unternehmensbeteiligung

Die Vorbereitung des internen Kontrollsystems auf die Integration schafft die Basis dafür. Bei einem Unternehmenskauf besteht immer das Risiko, dass sich die erwarteten Vorteile nicht realisieren lassen. Eine mögliche Ursache: Die Potenziale für Synergien wurden überschätzt. Häufig liegt das Problem jedoch in einer unzureichenden Integration des erworbenen Unternehmens. Gelingt eine schnelle Eingliederung, lassen sich in erheblichem Maße Kosten sparen. Zudem wird eine Gefährdung der operativen Tätigkeit des erworbenen Unternehmens vermieden. Damit dies gelingt, bedarf es einer klar kommunizierten Integrationsstrategie sowie der zeitnahen Schaffung von Transparenz über die vorhandenen und angestrebten Strukturen und Abläufe.

Vorlauf einplanen

Eine erfolgreiche Integrationsstrategie setzt schon im Vorfeld einer Akquisition an. Die Vorbereitung des internen Kontrollsystems (IKS) auf die Integration gekaufter Unternehmen ist ein wesentlicher Baustein dieser Strategie. In der Praxis ist das bestehende IKS eines Unternehmens oft über die Jahre gewachsen und hat sich etabliert, während die Dokumentation in vielen Fällen nur in Teilbereichen gut ausgeprägt ist. Meist wird ein erworbenes Unternehmen weitgehend an die Strukturen und Abläufe des Käufers angepasst. Durch eine gute Dokumentation des IKS kann ein Unternehmen, das Akquisitionen anstrebt, viel Transparenz für eine bevorstehende Integration schaffen. Bei gut vorbereiteten Unternehmen werden die Prozesse grafisch in Flussdiagrammen abgebildet. Die Risiken und Kontrollen werden in einem Risiko-Kontroll-Katalog mit einem eindeutigen Verweis auf die zugehörigen Prozessschritte beschrieben. Dabei ist eine konkrete, leicht verständliche Beschreibung der Risiken und zugehörigen Kontrollen entscheidend.

Strukturen vergleichen

Nach einer Akquisition bildet diese Dokumentation des IKS (internen Kontrollsystems) die Vergleichsbasis für das erworbene Unternehmen. Im Rahmen einer Gap-Analyse (englisch für Lückenanalyse) lassen sich die bestehenden Strukturen und Prozesse äußerst effizient mit denen des Erwerbers vergleichen:

  • Unterschiedliche Vorgehensweisen lassen sich detailliert an einzelnen Prozessschritten aufzeigen, hinterfragen und vereinheitlichen
  • Für ähnliche Risiken lassen sich vergleichbare Kontrollen identifizieren
  • Lücken bei Risiken und Kontrollen lassen sich aufdecken und schließen

Potenziale heben

Das Ergebnis der Gap-Analyse ist ein klarer Maßnahmenplan für die weitere Integration. Synergiepotenziale lassen sich damit schnell und kostengünstig identifizieren und heben. Eine Beeinträchtigung des Geschäfts von Käufer und erworbenem Unternehmen wird durch eine rasche Vereinheitlichung der operativen Prozesse weitgehend vermieden und die Akquisitionsziele können schneller erreicht werden. Die gleichzeitige Anpassung des internen Kontrollsystems (IKS) ermöglicht es Management und Aufsichtsrat innerhalb kurzer Zeit einen Überblick über das erworbene Unternehmen zu erlangen und die gesetzlichen Anforderungen an eine Corporate Governance für alle Unternehmensteile zu erfüllen. Der im Vorfeld eines Unternehmenskaufs investierte Aufwand für die Vorbereitung des IKS zahlt sich in Form von Zeit- und Kostenersparnis während der Integrationsphase vielfach aus.

Dieser Beitrag wurde geschrieben von: Marinus Eßler - Partner, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei EY

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