Die Digitalisierung der Integration von neuen Franchise-Partnern in das Franchise-System

Die Suche und Auswahl geeigneter Franchise-Partner ist eine zeit- und kostenintensive Aufgabe für den Franchise-Geber. Sind die (hoffentlich) geeigneten Franchise-Partner gefunden, dann gilt es die „Franchise-Rookies“ zu integrieren.

Franchising bedeutet zu allererst Know-how-Transfer vom Franchise-Geber auf den Franchise-Partner, besonders intensiv zu Beginn und auch in der laufenden Franchise-Partnerschaft. Analog der menschlichen Kleinkind-Entwicklung vom Krabbeln, über das Gehen bis zum sicheren Laufen, erstreckt sich die Integration eines neuen Franchise-Partners sinnbildlich über den Know-how- und Kompetenz-Erwerb: „crawl, walk, run“!

Bei der Vermittlung des systemeigenen Know-hows, das sich aus Erfahrungen, Empfehlungen, Systemvorgaben, detaillierten Prozessbeschreibungen und Tools zusammensetzt, leistet die Digitalisierung einen wertvollen Beitrag. Viel zu oft findet der Know-how-Transfer in mühevoller 1:1-Kommunikation zwischen Franchise-Geber und Franchise-Partner statt. Die Gegenwart und Zukunft des erfolgreichen Franchising braucht einen Mix aus Online- und Offline-Medien. Nachfolgend ein Vorschlag, wie sich solch ein Mix zusammensetzen könnte:

Grundausbildung
Eine fundierte Grundausbildung ist Voraussetzung dafür, dass der neue Franchise-Partner und seine Mitarbeiter Anfänger-Stolpersteine vermeiden und rasch die systemtypischen Erfolgspotenziale frei setzen können. Die Know-how-Dokumentation ist die Basis der Grundausbildung: Idealerweise erhält der Franchise-Partner bereits vor der Grundausbildung die Know-how-Dokumentation und den Zugang zum systemeigenen Intranet und kann sich in kleinen blended learning Einheiten auf die Grundausbildung vorbereiten. Die Termine der zeitintensiven Grundausbildung sollen vom Franchise-Geber für ein ganzes Jahr geplant werden und so vielen Franchise-Partnern und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, gemeinsam zu starten und vom Erfahrungsaustausch in der Gruppe zu profitieren.

täglich klopft die Know-how-Dokumentation an die Tür
Nach dem Präsenz-Training in der Grundausbildung soll der Franchise-Geber die Kraft und Vielfalt der Digitalisierung nutzen, um sicherzustellen, dass bei seinen Franchise-Partnern und deren Mitarbeitern die Know-how-Dokumentation täglich an die Tür klopft. Wie kann das gelingen?

Intelligente Intranetlösungen beziehungsweise „deep learning systems“ (wie zum Beispiel goalcampus) bieten kurze Trainingseinheiten, die das Wissen und die Kompetenz der Franchise-Partner täglich steigern - ergänzt um regelmäßig von der Franchise-Zentrale organisierte Webinare, Skype- oder auch Telefonkonferenzen zu definierten Themen. Digital learning ersetzt nicht die persönliche Kommunikation, sondern ermöglicht eine zeit- und kostenattraktive Informationsvermittlung, die Franchise-Partner wie auch der Franchise-Geber zu schätzen wissen.

Die breite Basis des Know-how-Transfers bilden digitalisierte Tools, darauf aufbauend bieten Präsenz-Trainings die Möglichkeit zur Kontaktpflege bzw. zum Erfahrungsaustausch und Telefonate zeitnahe Abstimmungsmöglichkeiten. Das persönliche Gespräch zwischen Franchise-Partner und Partner-Manager hat den höchsten Stellenwert und soll die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Franchise-Partners voran treiben und nicht Alltags-Fragen zum Inhalt haben. Konkrete Maßnahmen, Benchmarking mit den besten Franchise-Partnern im System und die Planung der Zukunft machen das Gespräch mit dem Partner-Manager so wertvoll.

Nach oben

Gastbeitrag

Waltraud Martius
SYNCON
International Franchise Consultants

Weitere Informationen erhalten Sie im Profil

Waltraud Martius SYNCON International Franchise Consultants

DUB-Themennewsletter ✉

Mit dem Themennewsletter der Deutschen Unternehmerbörse erhalten Sie alle wichtigen Informationen aus der Welt der Unternehmensnachfolge regelmäßig per E-Mail. Einmal pro Monat senden wir Ihnen Fachbeiträge, Informationen zu aktuellen Veranstaltungen sowie ausgewählte Verkaufs- und Franchiseangebote.

Jetzt abonnieren!