Steuerliche Optimierung der Unternehmensnachfolge

In der Regel beschäftigt sich der Unternehmer genau einmal im Leben mit dem Thema der Unternehmensnachfolge. Das Ziel ist die Weitergabe des Unternehmens in gute Hände. Für den überwiegenden Teil der Unternehmensinhaber ist das Unternehmen der größte Vermögenswert und soll bei einem Verkauf den Lebensabend finanzieren.

Recht & Steuern

Bedeutung der Steueroptimierung in der Unternehmensnachfolge

Es ist daher verständlich, dass von den Einnahmen aus dem Verkauf eines, viele Jahre mit großen Kraftanstrengungen und unter Zuführung privater Mittel aufgebauten, Unternehmenswertes so wenig wie möglich Steuern anfallen sollen. Dies ist im Übrigen nicht nur zum Ende des Unternehmertums so - man kann das „Steuern sparen“ als einen Grundbestandteil des unternehmerischen Wirkens ansehen.

Da bei dem Vorgang der Unternehmensnachfolge beinahe alle Bereiche der steuerlichen Gesetzgebung betroffen sind, ist eine sorgfältige Planung und Abwicklung der Unternehmensnachfolgelösung von großer Bedeutung. Die teils über Jahre bestehende Steuergesetzgebung wird immer wieder durch aktuelle Urteile und Verwaltungsanweisungen abgeändert, sodass hinsichtlich der Steueroptimierung keine pauschalen Empfehlungen abgegeben werden können. Unsere Praxiserfahrungen zeigen, dass keine Nachfolge wie die andere ist und dementsprechend die steuerliche Optimierung immer auf den Einzelfall angepasst werden muss.

Der Gedanke zur Steueroptimierung der Unternehmensnachfolgelösung betrifft immer beide Parteien. Verkäufer und Erwerber bzw. Übergeber und Übernehmer haben dabei in der Regel vollkommen gegenteilige Ansätze, welche es im Rahmen des Prozesses bestmöglich zu vereinheitlichen gilt.

Wenn der Verkäufer beim Verkauf seine Steuerlast durch eine Steueroptimierung senken kann, wird er eher bereit sein, in den Kaufpreisverhandlungen Reduzierungen hinzunehmen. Für den Erwerber ist es von großer Bedeutung, wie er den Erwerb und die Finanzierungskosten steuerlich geltend machen kann. Sollte dies aufgrund einer durch den Verkäufer vorgegebenen Art und Weise der Übertragung nicht der Fall sein, wird der Erwerber einen geringeren Kaufpreis zahlen wollen, als wenn er den Erwerb steuerlich geltend machen kann.

Aus diesen Gründen ist in die Überlegungen der Verkäuferseite zur Steueroptimierung zwingend auch einzubeziehen, welche steuerlichen Folgen die eigene Optimierung für die Erwerberseite hat und was dies für die Kaufpreisfindung bedeutet.

Um steuerliche Vorteile und Gestaltungsmöglichkeiten der Nachfolgelösung ausnutzen zu können, ist es unter Umständen notwendig, Strukturen des Unternehmens(-verbundes) anzupassen, Unternehmen in andere Unternehmen einzubringen, Verflechtungen zwischen Gesellschaften zu lösen oder Rechtsformen zu wechseln. Um nicht bereits bei der vorangehenden Strukturierung eine Steuerbelastung auszulösen oder diese dann durch den Verkauf oder die Übergabe entstehen zu lassen, sind regelmäßig steuerliche Behaltens- und Sperrfristen zu beachten. Da diese für eine optimale Lösung bis zu 10 Jahre lang beachtet werden müssen, ist verständlich, dass nur eine frühzeitige Planung eine umfassende Optimierung ermöglicht.

Das vollständige Kapitel können Sie im “Ratgeber Unternehmensnachfolge 2025” lesen, den Sie hier direkt bestellen können.

Gastautor

  • Karsten Lorenz