Finanzierungen von M&A-Transaktionen

Ein Unternehmenskauf ohne die Aufnahme von Bankkrediten wird nur in den wenigsten Fällen gelingen. In der Regel setzen die Banken ein notwendiges Eigenkapital von 15%-20% der Investitionssumme voraus. Bei einem Investitionsvolumen von über 1 Mio. Euro kann sich in der Regel die notwendige Eigenkapitalquote um ca. 10% der Investitionssumme bewegen.
Finanzierungen von M&A-Transaktionen

Immer wird die Frage gestellt: Wie viel Eigenmittel brauche ich eigentlich?

Die geförderten Kreditprogramme der KfW und der Landesbanken für Unternehmenskäufe fordern:

► einen Eigenmittelanteil je nach Investitionsvolumen mindestens 5% bis 15%

► bankenübliche Besicherung eines Kreditanteils betragen oftmals 55%-60% des Investitionsvolumens

Ratsam ist in aller Regel ein höherer Eigenmittelanteil von 20%-30% und eine damit einhergehende geringere Kredithöhe. Denn nicht in jedem Jahr wird der geplante Gewinn erreicht werden, trotzdem muss die Kapitaldienstfähigkeit für den Unternehmenskauf erwirtschaftet werden.

Unternehmenskaufpreise im kleineren Mittelstand liegen meist beim 4- bis 5-fachen des echten Jahresgewinns vor Steuern und Zinsen. Damit kann sich ein Käufer schon in etwa ausrechnen, welche Unternehmensgröße er „sich leisten“ kann.

So bereiten Sie sich auf ein Bankgespräch richtig vor

Neben der transparenten und kompletten Selbstauskunft müssen Sie:

Kreditgeber von der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens überzeugen

Die Rentabilität und die dazu passenden Unternehmensziele aufzeigen

Ein professionelles Übernahme- und Fortführungskonzept mit den konkreten Wegen zur Zielerreichung erarbeiten

Zum Unternehmenskonzept passende Gewinn- und Verlustrechnungen, Planbilanzen, Cash Flow-Planungen vorlegen

Mit zusätzlichem Kapital neue Horizonte erschließen

Wer ein Unternehmen leitet, sucht ständig nach Wachstums- und Expansionsmöglichkeiten. Denkbar ist es beispielsweise, neue Märkte zu erschließen, Marketing & Vertrieb auszubauen, die Produktion zu erweitern, in die Digitalisierung oder in neue Technologien zu investieren. Ein entscheidender Engpass bei all diesen Investitionen und Strategien ist Ihre Finanzierung.

Gemeinsam mit dem Management erarbeiten wir einen schlüssigen Businessplan inklusive einer darauf aufbauenden Finanz- und Unternehmensplanung. Dabei überlegen und entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen und den Finanziers, welche Form der Finanzierung am besten passt.

Der Gang zur Bank ist nur eine von vielen Alternativen. Möglich sind auch stille Beteiligungen, die Ausgabe von Schuldscheindarlehen, die Zuführung von Eigenkapital, die Beantragung von öffentlichen Fördermitteln oder die Freisetzung liquider Mittel durch Desinvestitionen. Dank unseres Know-hows und unserer Unabhängigkeit erarbeiten wir für jedes Unternehmen eine maßgeschneiderte Finanzierung. So können aus Businessplänen tatsächlich neue Geschäftsfelder für die Zukunft erarbeitet werden.

Eine solide Basis für eine erfolgreiche Akquisition

Die Einarbeitung eines Corporate Finance zur Finanzierung eines Kaufpreises im Zuge einer Unternehmensnachfolge oder einer M&A-Transaktion fordert ein weitreichendes Verständnis über für die Vielfalt der Finanzierungsmöglichkeiten und die Hintergründe der operativen Auswirkungen einer Transaktion.

Wie hoch sollte der Eigenkapitalanteil sein? Welche Möglichkeiten gibt es für Vendor Loans? Wo liegen die Grenzen für Senior und Junior Loans von Fremdkapitalgebern? Und welche Liquiditätsreserve ist unabdingbar? Antworten hierauf geben wir Ihnen. Wir kennen die Vor- und Nachteile einer Leverage-Struktur und unterstützten Sie bei der Abwägung, ob Sie das Kaufobjekt der Übernahme finanzieren sollten, oder ob sich für Ihr Unternehmen nicht doch noch bessere Alternativen bieten. Wir suchen für Sie die bestmögliche Lösung einer optimalen Finanzierung Ihrer Transaktion.

Finanzierung auf solide Basis stellen

Die Finanzierung der Nachfolge ist eine Aufgabe, die hauptsächlich den Nachfolger, also den Käufer des Unternehmens, betrifft. Der Nachfolger muss die notwendigen Mittel zum Erwerb des Unternehmens sicherstellen. Die Frage nach der Form der Nachfolgefinanzierung stellt sich dabei sehr häufig direkt nach der Einigung über den Kaufpreis. Sobald Verkäufer und Käufer einen Preis verhandelt haben, startet in aller Regel unmittelbar die Strukturierung der Finanzierung.

Dafür stehen dem Käufer grundsätzlich unterschiedliche Finanzierungsarten zur Verfügung, die im Rahmen der Strukturierung sinnvoll miteinander kombiniert und passgenau auf die jeweilige Transaktion abgestimmt werden. Die typischen Finanzierungsformen für Nachfolgefinanzierungen bei mittelständischen Unternehmen sind dabei vor allem:

Das Eigenkapital

Das Verkäuferdarlehen

Die Kreditfinanzierung über Hausbanken und / oder Förderbanken

Das Mezzanine-Kapital

Aus diesem Grund ist es wichtig, alle möglichen Finanzierungsinstrumente gut zu kennen, die für die Finanzierung einer Unternehmensnachfolge möglich sind. Nachfolgende Finanzierungsformensind üblich:

1. Bar-Offerte

Die Übernahme eines Unternehmens mittels Bar-Offerte, also eine Zahlung des Kaufpreises aus vorhandenen liquiden Mitteln, ist meist die Variante, die Verkäufer und Nachfolger – sei es ein Unternehmen oder eine Einzelperson – bevorzugen. Die Kosten für eine externe Finanzierung entfallen so natürlich. Allerdings sollte jeder Unternehmer beachten, dass nach dem Verkauf noch genügend Restmittel (Working Capital) für eine womöglich schwierige Anlaufzeit und weitere Investitionen in das Unternehmen vorhanden sein sollten.

2. Öffentliche Fördermittel

Neben Beratungsförderungen stehen Nachfolgern, die eine Nachfolgefinanzierung benötigen, auch Darlehen, Zuschüsse, Bürgschaften, Garantien und Beteiligungen zur Verfügung. Öffentliche Darlehen, die von Förderbanken über das Hausbankprinzip an die Nachfolger vergeben werden, haben den Vorteil, dass sie deutlich zinsgünstiger sind als Kredite, die allein über eine Geschäftsbank abgewickelt werden. Außerdem sind in einigen Förderprogrammen auch Haftungsfreistellungen sowie tilgungsfreie Jahre zu Beginn der Laufzeit enthalten, sodass sich Fördermittel für Unternehmen zur Finanzierung der Nachfolgelösung anbieten.

3. Mezzanine-Kapital

Mezzanine-Kapital ist eine hybride Finanzierungsform, die zu den alternativen Finanzierungen gehört und sowohl von öffentlichen Förderinstituten als auch von privaten Anbietern bereitgestellt wird. Bei Mezzanine-Kapital handelt es sich um eine Stärkung des Eigenkapitals, meist über nachrangige Darlehen, auch wenn Mezzanine-Kapital steuerlich als Fremdkapital gilt. Die Tilgungsbedingungen von Mezzanine-Kapital werden meist deutlich flexibler gehandhabt als für andere Kredite und Laufzeiten von bis zu 15 Jahren sind keine Seltenheit. Außerdem werden für Mezzanine-Kapital keine harten dinglichen Sicherheiten gebunden. Wer eine Unternehmensnachfolge finanzieren will, stärkt mit Mezzanin-Finanzierungen das Eigenkapital und verbessert somit seine Finanzierungschancen erheblich!

4. Klassischer Bankkredit

Die klassische Form einer Finanzierung ist ein Bankkredit. Dabei wird ein Teil des Kaufpreises aus Eigenmitteln und der Rest aus Fremdkapital gezahlt, das aus dem Darlehen des Kreditinstituts stammt. Oft bieten sich bei Nachfolgefinanzierungen Kombinationen aus Fremdkapital und öffentlichen Fördermitteln an, die von Hausbanken häufig nicht angeboten werden.

5. Leveraged-Buy-Out

Eine Form der Finanzierung einer Unternehmensnachfolge über eine Bank ist der Leveraged-Buy-Out. Dabei prüft das Kreditinstitut schwerpunktmäßig die Rentabilität und Profitabilität des Unternehmens, das gekauft werden soll. Dabei wird ein überproportional hoher Betrag über Fremdkapital finanziert, das Eigenkapital wird so gehebelt.

Die Kosten für ein Leveraged-Buy-Out sind höher als beim regulären Bankkredit, da das Risiko durch den gestiegenen Anteil an Fremdkapital für das Finanzinstitut deutlich größer ist. Voraussetzung für einen Leveraged-Buy-Out ist ein hoher Cash-Flow beim übernommenen Unternehmen, über den die hohe Fremdkapitalfinanzierung wieder abgetragen wird.

6. Earn-Out

Earn-Out Klauseln definieren in Unternehmenskaufverträgen einen Anteil des Kaufpreises, der zu einem späteren Zeitpunkt erfolgsabhängig bezahlt wird. Ein großer Vorteil für den Nachfolger: Durch Earn-Out-Klauseln können die Raten vom Erreichen bestimmter Zielwerte abhängig gemacht werden, sodass die im Kaufprozess vom Verkäufer präsentierten, womöglich zu optimistisch prognostizierten Zahlen, relativiert werden. Die Skepsis des Käufers gegenüber den Prognosen vom Verkäufer und damit auch der gesamten Bewertung des Unternehmens kann durch Earn-Out-Klauseln gemindert werden. Das Risiko für den Verkäufer steigt, da er sich vom weiteren Erfolg des Unternehmens abhängig macht. Wer Earn-Out Klauseln im Rahmen der Unternehmensübernahme nutzen möchte, sollte auch die steuerlichen Besonderheiten dabei beachten.

7. Verkäuferdarlehen

Das Verkäuferdarlehen oder auch Vendor Loan genannt ist, wie der Name bereits sagt, ein Darlehen, dass der Verkäufer des Unternehmens dem Käufer gewährt. In der Regel wird ein Teil der Kaufsumme aus Eigenmitteln des Nachfolgers, der die Unternehmensnachfolge finanzieren will. Der Rest wird über ein Vendor Loan finanziert. Dieses Verkäuferdarlehen kann wie beim klassischen Bankdarlehen mit Zinsen versehen sein, so dass sich durch zusätzliche Zahlungen der Gesamtkaufpreis erhöht. Diese Finanzierungsform setzt allerdings ein starkes Vertrauensverhältnis zwischen Verkäufer und Nachfolger voraus, da Vendor Loans in der Regel als Nachrangdarlehen gegenüber Fremdfinanzierungen gewertet werden.

Der Verkäufer profitiert aber andererseits meist von einem höheren Preis, der durch das Darlehen erzielt wird – außerdem wird durch den Vendor Loan die Transaktion häufig erst ermöglicht.

Unternehmensnachfolge finanzieren und die richtige Lösung finden

Welches Finanzierungsinstrument für die individuelle Nachfolgeregelung nun aber die beste Wahl ist, muss von Fall zu Fall geprüft werden. Wir bieten unsere Expertise im Bereich der Nachfolgefinanzierung an. Häufig ist nämlich ein Finanzierungsmix aus unterschiedlichen Instrumenten zielführend.

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Gastautor

Axel Deilmann
omegaconsulting
Partner

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