Unternehmensverkauf in Zeiten der Corona - Krise

Derzeit stellt sich für viele Unternehmerinnen und Unternehmer die Frage, ob der Zeitpunkt für einen Unternehmensverkauf aktuell richtig gewählt wäre.
Unternehmensverkauf in Zeiten der Corona - Krise

Insbesondere wenn der Gewinn im zurückliegenden und laufenden Jahr drastisch eingebrochen oder sogar ein Verlust entstanden sein sollte, wie es gegenwärtig bei manchen Unternehmen der Fall ist.

Es hilft nur wenig, seinen Fokus in den Rückspiegel zu legen, nach dem Motto „ach hätte ich doch 2019 verkauft“. 2019 ist vergangen und wird auch nicht wiederkommen.

Wie werden sich die Kaufpreise in 2021 und 2022 entwickeln? Unterschiedlich, ist hier die einzige zutreffende Antwort. Wovon wird die Entwicklung der Unternehmenskaufpreise abhängen? Nicht zwangsläufig vom Unternehmenswert! Der Unternehmenswert ist eine rechnerisch nach den gängigen Methoden wie Ertragswertverfahren, Discounted Cash-Flow-Methode oder der Substanzwertmethode ermittelter Wert. In dieser Wertermittlung werden die Jahresabschlüsse der zurückliegenden drei Geschäftsjahre ebenso zugrunde gelegt, wie die Umsatz- und Ertragsvorschau für die kommenden Jahre. Dies ist gemäß dem Wirtschaftsprüferstandard IDW-S1 die gängige Praxis.

Eine solide Unternehmensbewertung ist immer die Basis einer Unternehmenstransaktion, aber eben auch nicht mehr, die Basis, der Ausgangspunkt. Wie viel Millionen oder manchmal auch nur hunderttausende Euro der Unternehmer für sein berufliches Lebenswerk tatsächlich erhält, ist jedoch praktisch nie vom Umfang, der Ausführlichkeit oder Genauigkeit der Unternehmensbewertung ab-hängig, sondern immer davon, ob und wie es gelingt, eine ausreichend große Zahl Kaufinteressierter von dem Wert des Unternehmens zu überzeugen.

Was bedeutet dies konkret für Unternehmensverkaufsprozesse?

1. Die in 2020 und 2021 eingetretenen Umsatz- und Ertragsrückgänge müssen als Corona indiziert herausgestellt und in einer betriebswirtschaftlichen Zukunftsprognose hinsichtlich ihrer längerfristigen Auswirkung bewertet und als solche auch isoliert werden.

2. Das zum Verkauf stehende Unternehmen muss seine Kernkompetenz in Zukunftsfeldern für einen potentiellen Erwerber/Investor herausstellen.

3. Der Gewinnung einer hinreichend großen Anzahl von Kaufinteressenten kommt die ent-scheidende Rolle bei der Optimierung des Verkaufspreises zu. Bereits zu Beginn sollte sich der Verkäufer darüber Gedanken machen, welche Art von Käufer er sucht. Motiv, Risikobereitschaft und finanzielle Möglichkeiten sind bei strategischen Investoren, MBI-/MBO-Kandidaten und Finanzinvestoren sehr unterschiedlich. Große M&A-Gesellschaften wie EUROCONSIL, die auf klein- und mittelständische Unternehmen spezialisiert sind, verfügen im Idealfall immer über hinreichend große Datenbanken zu allen drei genannten potenziellen Kaufinteressenten.

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Gastautor

Sebastian Göring
Managing Partner EUROCONSIL
Unternehmensnachfolge ● M&A

Sebastian Göring

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