Mit KMU-Multiples bewerten
Unternehmensbewertung: Was Firmeninhaber wissen müssen
Das Ertragswertverfahren und die Discounted-Cashflow-Methode werden häufig zur Ermittlung des Unternehmenswertes herangezogen. Kleine Firmen sollten aber die DUB KMU-Multiples benutzen.
Das Gelbe vom Ei? Um das herauszufinden gibt es unterschiedliche Formen der Unternehmensbewertung
Was ist mein Unternehmen wert? Es ist diese Frage, die sich Unternehmer in Deutschland besonders häufig stellen. Die Anlässe können dazu höchst verschieden sein, nicht selten geht es um die Unternehmensnachfolge. Da die Ermittlung des Firmenwerts aber kaum einem Inhaber in der Praxis geläufig ist, kommen häufig Experten zum Zuge. Diese kennen die formalen Kriterien aus dem Effeff und haben zudem einen Überblick über die aktuelle Marktlage und deren Folgen für die Berechnung des Unternehmenswerts.
Die am häufigsten gebrauchten Verfahren der Unternehmensbewertung sind die Ertragswertmethode, die DCF-Methode und die DUB KMU-Multiples.
Am meisten geschätzt von den Finanzbehörden ist das vereinfachte Ertragswertverfahren. Der Gedanke bei dem Verfahren ist, dass der Unternehmenswert sich hauptsächlich aus dem Potenzial, zukünftig Gewinne zu erwirtschaften, ergibt. Fragt man allerdings Unternehmen, so klagen nicht wenige darüber, dass diese Methode der Unternehmensbewertung in die Steuerfalle führt.
Zur Begründung verweisen die Unternehmen auf den pauschal fixierten Kapitalisierungsfaktor in Höhe von derzeit 13,75, der mit dem durchschnittlichen, normalisierten Jahresergebnis der vergangenen drei Geschäftsjahre multipliziert wird – und häufig zu stark erhöhten Unternehmenswerten führt. Ein weiterer Nachteil der Methode ist, dass Kleinstunternehmen großen Mittelständlern gleichgesetzt werden, überdies auch alle Branchen gleichgesetzt werden.
Der Aufstieg der DCF-Methode für die Unternehmensbewertung:
Die Discounted-Cashflow-Methode stammt aus dem angelsächsischen Raum und findet mehr und mehr ihre Verbreitung auch in Deutschland. Der Aufstieg der DCF-Methode hängt auch mit der zunehmenden Internationalisierung von Unternehmensverkäufen zusammen. Das Institut der Wirtschaftsprüfer erkennt mittlerweile das DCF-Verfahren gleichberechtigt neben dem Ertragswertverfahren als Bewertungsmethode an.
Die DCF-Methode ist dem Ertragswertverfahren ähnlich. Während aber beim Ertragswertverfahren die künftigen Gewinne zugrunde gelegt werden, sind es beim DCF-Verfahren die künftigen Zahlungsüberschüsse, also die Cashflows. Obacht allerdings: Beide Kennziffern sind nicht zwangsläufig identisch und stimmen auch periodisch nicht notwendigerweise überein. Das DCF-Verfahren gilt allerdings investitionstheoretisch als das klarere Verfahren.
Das liegt daran, da für Investoren die Zahlungsrückflüsse aus Investments wichtiger sind als die Erträge. Befürworter der DCF-Methode weisen außerdem daraufhin, dass der Cashflow bilanzpolitischen Tricksereien nicht so zugänglich wie der bilanzielle Gewinn und der Cashflow als Kennziffer deshalb objektiver als der Gewinn ist.
DUB KMU-Multiples: Goldstandard für die Unternehmensbewertung von KMU
Für kleine Mittelständler und KMU hingegen sind die DUB KMU-Multiples den anderen Bewertungsmethoden vorzuziehen. Die DUB KMU-Multiples sind für Firmen mit einem Umsatz unter 20 Millionen Euro die wichtigste Bewertungsmethode.
Die DUB KMU Multiples basieren auf der Berechnung der sogenannten EBIT-Multiples, die den Ergebnismultiplikator je nach Branche und Größe des Unternehmens darstellen. Das EBIT ist bekanntlich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens ohne Berücksichtigung von Zinsen und Steuern.
Die Tabellen der EBIT-Multiples haben aber einen entscheidenden Nachteil. Die aufgelisteten EBIT-Faktoren haben börsennotierte Unternehmen im Fokus, dabei sind KMUs meistens nicht an der Börse notiert. In der Folge entstehen mindestens große Missverständnisse, zuweilen auch Zerwürfnisse.
Hier geht es zu den DUB KMU-Multiples
DUB.de hat darauf reagiert und gemeinsam mit concess M+A Partner für das KMU-Segment EBIT-Faktoren ermittelt, die regelmäßig neu berechnet werden. Diese basieren auf vollzogenen Unternehmensverkäufen und helfen Firmeninhabern sehr viel genauer als bisher die eigene Unternehmensbewertung zu überschlagen.
Der Vorteil nicht zuletzt: Je realistischer die Ergebnisse der Berechnung sind, desto weniger Reibungen gibt es im Verkaufsprozess. Bei Anwendung und Nutzung der Tabelle sei zur Sicherheit darauf hingewiesen, dass dies trotz allem ein individuelles Unternehmenswertgutachten nicht ersetzen und dem Anwender nur einen Annäherungswert bieten kann.
Das interessiert andere Leser
-
Wann beginnt die große Insolvenzwelle?
Die Politik versucht, die Insolvenzwelle mit allen möglichen Mitteln abzuwenden. Unsere Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass zum 1. Quartal 2021 ein klarer Anstieg bei Insolvenzanträgen erwartet wird.
-
Commerzbank und Deutsche Unternehmerbörse DUB.de verlängern ihre Kooperation zur Unternehmensnachfolge
Die Commerzbank und DUB.de verlängern die Zusammenarbeit zur Unternehmensnachfolge, um Unternehmer auch weiterhin beim Nachfolgeprozess zu unterstützen.
-
Trügerische Sicherheit: Insolvenzen in Deutschland unter Vorjahresniveau
Die erwartete Insolvenzwelle ist bisher ausgeblieben, doch könnten die Antragsstellungen im ersten Quartal 2021 wieder deutlich zunehmen.
-
Mit präventiven Sanierungsverfahren Insolvenzen vermeiden
Ab dem kommenden Jahr soll es Unternehmen leichter gemacht werden, sich auch ohne der Insolvenzverfahren einer finanziellen Rekonstruierung zu unterziehen.
-
Wie haftet die Geschäftsführung in der Insolvenz?
Es droht eine Insolvenz? In welcher Form haftet der Geschäftsführer und welche Möglichkeiten gibt es um Haftungsrisiken zu vermeiden?
-
Neue Möglichkeiten für die Unternehmenssanierung
Präventive Restrukturierung heißt: Unternehmen frühzeitig sanieren, bevor es zu einem Insolvenzverfahren kommt. Mit dem Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen soll es 2021 ein neues Werkzeug geben.
-
Jetzt erfolgreich IT- und Software-Unternehmen übergeben
Das DUB Whitepaper bündelt Expertise und Ratschläge rund um den Nachfolgeprozess in der IT- und Software-Branche. Jetzt kostenlos herunterladen!
-
So finden Sie das passende Franchise-System
Das geeignete Franchise-System zu finden ist keine leichte Aufgabe. Doch wenn Sie die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellen, kommen Sie Ihrem Ziel einen großen Schritt näher.
-
Insolvenzantrag stellen - Zahlungsunfähig oder nicht?
Der „Lockdown light“ könnte etliche Unternehmer in eine finanzielle Notlage bringen. Doch ab wann eine „Zahlungsunfähigkeit“ vorliegt und was es dabei zu beachten gilt, erklärt Rechtsanwalt Björn Schwencke.
-
Familienstiftung neu gedacht – eine besondere Form der Holding
Gesellschaftsverträge, Gesellschaftervereinbarungen, Testamente, Erbverträge und Steuern – gefühlt beschäftigt sich ein Mandant mit nichts anderem, wenn er sein Unternehmen in die nächste Generation ...
-
Die Angst vor der Unternehmensübergabe
Gespräch mit Nils Koerber, Gründer und Inhaber von KERN – Unternehmensnachfolge. Außerdem verlosen wir 5 Fachbücher zur Unternehmensnachfolge im Wert von je 29,00 Euro. Jetzt teilnehmen und gewinnen!
-
Erfolgreiche Nachfolgelösung der Metallbau Kaiser GmbH
Der Weg der Metallbau Kaiser GmbH zur international tätigen JAZO-Unternehmensgruppe gelingt mit Hilfe der Deutschen Unternehmerbörse, nachdem eine interne Nachfolge fehlschlug.
-
Insolvenz im Mittelstand - 45 Prozent könnten betroffen sein
Manche Experten rechnen bereits für das Jahresende mit einem deutlichen Anstieg der Zahlen bezüglich Insolvenzen. Besonders betroffen: der Mittelstand
-
Handelsblatt Symposium: Sanierungs- und Insolvenzrecht 2020
Am 22. Oktober 2020 diskutieren Top-Experten in Düsseldorf über die Zukunft der Sanierung von Unternehmen. Wie kann die Umsetzung der EU-Richtlinien gelingen und welche Wege aus der Krise gibt es?
-
Unternehmensnachfolgerinnen des Jahres ernannt
Zum dritten Mal wurde der Next Generation Award verliehen. Der Verband deutscher Unternehmerinnen möchte durch diesen Preis die Leistungen von Frauen in der Unternehmensnachfolge herausstellen.
-
Franchise Expo 2020: Online Edition
Dieses Jahr findet die Franchise Messe 2020 nicht in Frankfurt, sondern online statt. Blättern Sie hier vorab durch das virtuelle Messemagazin.
-
Geschäftsführer stirbt, was nun?
Was passiert eigentlich mit dem Unternehmen, wenn ich von heute auf morgen nicht mehr da bin? Folgende 4 Punkte gehören in jeden Notfallplan.
-
Nachfolgemangel in der Logistikbranche
Immer mehr prädestinierte Nachfolger möchten ihren eigenen Weg gehen und nicht in die Fußstapfen der Eltern. Wie ist es um die Nachfolgesituation in der Logistikbranche bestellt?
-
Auswirkungen der Corona-Epidemie auf den Unternehmenskaufpreis
Viele Unternehmen konnten durch staatliche Hilfsmaßnahmen durch die Krise gebracht werden. Kommt nach dem Ende der Maßnahmen im Herbst die große Insolvenzwelle?
-
Wie kaufe ich ein Unternehmen aus der Insolvenz?
Die Pandemie hat dazu geführt, dass viele Unternehmen heute insolvent sind, obwohl sie eigentlich ein funktionierendes Geschäftsmodell aufweisen. Für Investoren bieten diese eine echte Chance.
-
DUB-White Paper: Übernahme im Gastronomiegewerbe
Das exklusive DUB-Whitepaper: „Eigener Chef in der Gastronomie“ bringt Sie in die optimale Startposition und ist ihr idealer Ratgeber für den Einstieg in die Herausforderung „Unternehmenskauf“.
-
Chef gesucht!
Einen Geschäftsführer mit Unternehmerkompetenzen und finanzieller Ausstattung zu finden ist die Kür der Nachfolgeberatung. Worauf kommt es dabei an und wie gelingt die Übergabe erfolgreich?
-
Das Exposé: Grundlage für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf
Über ein Exposé sollen sich potentielle Käufer eines Unternehmens umfassend über das zu verkaufende Unternehmen informieren können. Was dort unbedingt hinein gehört, lesen Sie hier.
-
Märklin, Schiesser und Matratzen Direct: Ihr Weg aus der Insolvenz
Eines haben die drei Traditionsunternehmen gemeinsam: Ihnen gelang ein gelungener Neustart. Sie zeigen, dass eine Krise nicht unbedingt ein Zeichen von Schwäche, sondern eine Chance für eine Neuausrichtung ...
-
Earn-outs beim Unternehmensverkauf - Vorsicht vor Fallstricken
Eine Kaufpreissplittung muss zuweilen her: Earn-Outs können bei der Abwicklung der Unternehmensnachfolge helfen. Ganz ohne Risiko ist dieses Verfahren jedoch nicht
-
PE-Fonds bei KfW-Darlehen jetzt im Nachteil
Unternehmen im Besitz von Private-Equity-Investoren erhalten seit Anfang Juni keine finanzielle Hilfe durch die KfW. Welche Hintergründe hat dieser Beschluss?
-
Unternehmensverkauf über eine Auktion oder einen Einzelprozess?
Ein Unternehmensverkauf kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Die Vor- und Nachteile eines Einzelprozesses und einer Auktion fasst Gastautor Patrick Seip zusammen.
-
Umfrage: Das Ende der familieninternen Unternehmensnachfolge?
DUB.de hat Unternehmer und Nachfolger zu ihren Erfahrungen zu abgeschlossenen oder noch laufenden Nachfolgeprozessen befragt. Hier sind die Ergebnisse.
-
Haftung bei der Übernahme insolventer Unternehmen
Wer insolvente Firmen kaufen möchte und die Haftung vermeiden will, sieht sich mit einigen Begriffen und Gesetzen konfrontiert. Dabei ist die Materie gar nicht so komplex.
-
Restrukturierung von Pensionszusagen
Welche Möglichkeiten bieten Pensionspläne, um in der Corona-Krise liquide zu bleiben? Ein aktuelles Praxisbeispiel zeigt, wie es geht.