Die Potentiale sind da

Unternehmen gründen: Ältere zögern, Jüngere trauen sich!

Ältere Menschen gründen deutlich seltener als jüngere Menschen ein eigenes Unternehmen. Besonders die Finanzkrise von 2008 hat dazu beigetragen, dass vor allem ältere Menschen die Sicherheit eines bezahlten Jobs nicht mehr aufgeben wollen. Politik und Wirtschaft müssen Gründungen deshalb deutlich mehr unterstützen!

Unternehmen gründen

Unternehmen gründen: Immer mehr Jungunternehmer in Deutschland

Eine aktuelle Studie der KfW wertet Daten über das Gründungsverhalten in Deutschland und Europa aus. Die Angst, in einem Umfeld des Scheiterns auch mit der eigenen Selbstständigkeit zu scheitern, hat den Gründergeist offensichtlich negativ beeinflusst. So fiel der Anteil derjenigen Personen, die lieber selbstständig sein wollten, vom Jahr 2009 zum Jahr 2018 in allen Altersgruppen ab: Unter den 30-49-Jährigen wollten 2009 noch 39% selbstständig sein. 2018 waren es nur noch 23%.

Noch deutlicher war der Abfall in der Gruppe der über 50-Jährigen: 2009 waren es dort noch 41%; 2018 wollten nur noch 22% ein Unternehmen gründen. Lediglich bei der Gruppe der unter-30-Jährigen war der Abfall nicht so stark: von 45% fiel er hier auf 35%.

Eigenes Unternehmen gründen: Politik und Wirtschaft sind gefragt

Eine eigene Firma gründen wollen vor allem junge Leute. Insofern ist die abnehmende Tendenz auch eine Folge der demografischen Entwicklung: Nimmt die Zahl der jungen Menschen im Land proportional ab, wird auch der Wunsch nach Selbstständigkeit kleiner.

Neue Unternehmensgründungen sind innovativ. Selbst, wenn sie keine neuen Produkte oder Dienstleistungen vorstellen, wird der Wettbewerb dazu führen, dass sich die bestehenden Marktteilnehmer verbessern. Es sollte deshalb ein Anliegen der Politik und der Wirtschaft sein, die Quote der Neugründungen zu erhöhen -- zumindest wieder auf den Stand vor der Finanzkrise; besser aber noch mehr, damit der demografische Effekt aufgefangen wird.

Das Potential ist da: Rechtliche und finanzielle Unterstützung für junge Gründer

Sowohl von Seiten der Politik, also auch von Seiten der Wirtschaft ist es deshalb nötig, zu unterstützen, damit junge Leute ein Unternehmen gründen. Denn ohne die passenden Voraussetzungen wird das nicht passieren. Junge Leute brauchen Vorbilder, Wissen, Testmöglichkeiten, Finanzierungen und Rechtliche Unterstützung. Das alles kann die Wirtschaft liefern. Junge Leute brauchen zusätzlich auch die passenden gesellschaftlichen Strukturen. Dort ist auch die Politik gefragt, zum Beispiel mit Gründungszuschüssen und Fortbildungen.

Wichtig ist außerdem die Erschließung des großen ungenutzten Potentials bei Frauen, die sich eine Firmengründung vorstellen können, diese aber doch nicht umsetzen. Häufig liegt dies an einer Kombination verschiedener Faktoren: Fehlende Vorbilder sind dort genauso zu nennen wie die Einstellung, dass ein eigenes Unternehmen nicht mit der Familienplanung zusammen passt. Beides sind Vorurteile: Es gibt genug erfolgreiche selbstständige Frauen, die Vorbilder sein können.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dank Elternzeitregelungen, bei denen auch Väter zwölf Monate bezahlt zu Hause bleiben können heute besser gegeben als je zuvor.

Wie so häufig gilt deshalb: Das Potential ist da! Viele junge Menschen wollen gründen. Sie sehen für sich und ihre Idee eine Zukunft. Wirtschaft und Politik sollten handeln, um dieses Potential auszunutzen. Es wäre eine klassische Win-Win-Situation.

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