Jede errechnete Unternehmensbewertung ist Schall und Rauch
Bei jedem Übergang eines Unternehmens stellt sich die Frage nach dem Unternehmenswert. Wie aber ermittelt das Unternehmen einen marktgerechten Verkaufspreis?
Keine leichte Aufgabe: Wie gelingt die Unternehmensbewertung?
„Jede errechnete Bewertung eines Unternehmens ist Schall und Rauch“, sagt Matthias Ehnert, geschäftsführender Gesellschafter der ENWITO, die unter der Marke intelligentis beim Unternehmensverkauf berät. Eine Berechnung beispielsweise nach Bewertungsstandard IDW S1 bringt seiner Meinung nach beim Unternehmensverkauf nichts, da beim Verkauf immer der Marktpreis gefunden werden muss. Um jedoch eine erste Grundlage zu haben und um alle für den Verkauf relevanten Unterlagen zusammenzustellen, ist eine Unternehmensbewertung als Basis durchaus sinnvoll.
Mit kapitalwertorientierten Verfahren den Wert berechnen
Bei den Gesamtbewertungsverfahren stehen kapitalwertorientierte und marktpreisorientierte zur Verfügung. Bei intelligentis präferiert man bei guter Datenlage des mittelständischen Unternehmens kapitalwertorientierte Verfahren. Das Discounted-Cashflow-Verfahren oder Ertragswertverfahren wird vom Institut der Wirtschaftsprüfer empfohlen. Mit ihm lassen sich der Gesamtunternehmenswert sowie der Marktwert des Eigenkapitals berechnen.
Hier wie bei den meisten anderen Bewertungsverfahren gilt: Alle Daten müssen auf die unternehmensspezifischen Besonderheiten angepasst werden. Zu berücksichtigen sind die Assets des abgebenden Unternehmers und weiterer handelnder Personen, die Marktgegebenheiten, die Größe der Marktnische, gegebenenfalls die Abhängigkeit von Schlüsselkunden und -lieferanten, der nicht vorhandene Kapitalmarktzugang sowie die Größe des Produktportfolios.
Es zählt nur der tatsächliche Marktpreis
„Das eine perfekte Verfahren gibt es nicht“, erklärt Ehnert. „Letztlich zählt nur der tatsächliche Marktpreis!“ Mit zwei Beispielen erläutert der M&A-Spezialist die Situation: Ein fiktiver erster Inhaber schätzt seinen Unternehmenswert auf drei Millionen Euro. Er erhält ein Dutzend indikative, also erste, unverbindliche Angebote, von denen die meisten deutlich unter seiner Wunschvorstellung liegen. Der Unternehmer kann sich nicht recht entscheiden, was er tun soll. Die Interessenten springen ab, er verschmilzt das Unternehmen mit einem anderen und erhält deutlich weniger.
So läuft es besser: Professionelle Aufbereitung und Begleitung
Besser läuft es beim zweiten Inhaber: „Wir optimieren zusammen mit dem Alteigentümer das Unternehmen für den Verkauf, bereiten die Unterlagen professionell auf. Wir ermitteln einen Unternehmenswert von einer Million Euro und horchen für den Inhaber in den Markt hinein. Wir erhalten zehn indikative Angebote von 300.000 bis zwei Millionen Euro. Der Unternehmer verkauft für 1,5 Millionen Euro an einen strategischen Investor, der seine Kundenbeziehungen weiterführt und alle seine Mitarbeiter übernimmt“, erläutert Ehnert den verkürzten Ablauf.
Ergebnis, das die Hoffnungen weit übersteigt
Beide Unternehmer haben einen angemessenen Verkaufspreis erzielt – angemessen in Bezug auf die Situation ihres Verkaufs. Überzogene Erwartungen, schlechte Vorbereitung und unentschlossenes Handeln führen auf der einen Seite zu einem geringen Erlös. Auf der anderen Seite bringen gute Vorbereitung, flexible Kaufpreiserwartungen und eine professionelle Marktansprache ein Ergebnis, das die Hoffnungen weit übersteigt. „Beide Situationen haben wir erlebt“, sagt der Geschäftsführer.
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