Äpfel mit Äpfeln vergleichen

Bei einer Unternehmensbewertung orientieren sich viele an Vergleichsunternehmen. Die richtigen auszuwählen ist jedoch schwer. Unternehmen mit fünf Millionen Euro Umsatz werden anders bewertet als solche mit 50 oder 500 Millionen Euro.

Das eigene Unternehmen ist oft das Lebenswerk und hat damit einen besonderen ideellen Wert. Der entspricht aber häufig nicht dem realen Wert und erst recht nicht dem Preis, der bei einem Verkauf erzielbar ist. Ein gängiges Mittel zur näherungsweisen Berechnung von Unternehmenswerten sind EBIT-Tabellen. Sie enthalten sogenannte Multiplikatoren (Multiples), die je nach Branche und Betriebsgröße die Basis für eine Bewertung bieten. Das Problem: Meist werden große oder gar börsennotierte Unternehmen untersucht. Die haben mit dem größten Marktpreisumfeld kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die im Umsatz unter zehn Millionen Euro liegen, kaum etwas zu tun. Hier liegen die Multiples und damit die Bewertungen und Kaufpreise im Durchschnitt deutlich niedriger.

Unterschiedliche Risikoklassen

Woran liegen die zum Teil erheblichen Unterschiede? Große Unternehmen mögen zwar manchmal träger sein. Das hilft aber auch, wenn der Markt sich verschlechtert. Der Ausfall eines Großkunden ist meistens viel besser zu verkraften als bei einem sehr kleinen Unternehmen, für das so ein Ausfall den gesamten Jahresertrag bedeuten kann.

Zudem sind kleine Unternehmen in der Regel deutlich stärker auf den Inhaber ausgerichtet. Besonders bei einem Verkauf wandern damit Kontakte und Wissen aus der Tür und das Risiko, dass beides nicht komplett auf den Nachfolger übertragen wird, wird häufig mit einen Preisabschlag berücksichtigt. Selbst zwischen Umsatzgrößen von 10 Millionen und 50 Millionen Euro sind erhebliche Abweichungen erkennbar. Je kleiner das Unternehmen, desto größer in der Regel die Risiken, die sich in einem niedrigeren Kaufpreis niederschlagen.

Realistisch Starten

Aus der Anwendung der falschen Vergleichsgruppe resultieren oftmals grobe Fehleinschätzungen von Inhabern – mit teilweise schwerwiegenden Folgen. Die Deutsche Unternehmerbörse DUB.de veröffentlicht jetzt KMU-Multiples auf Basis des operativen Ergebnisses (EBIT). Sie ermöglichen Unternehmensinhabern, den realisierbaren Verkaufspreis sehr viel genauer als bisher zu überschlagen. Je näher an realen Ergebnissen Verkäufer in spe starten, desto weniger Reibungen und Enttäuschungen sind im Verkaufsprozess zu erwarten. Die Multiples basieren dabei auf realisierten Transaktionen. Bei Anwendung und Nutzung der Tabelle sei zur Sicherheit darauf hingewiesen, dass dies trotz allem eine individuelle Bewertung nicht ersetzen und dem Anwender nur einen Anhaltswert bieten kann. Wenn das Unternehmen etwa die typischen KMU-Risiken nicht aufweist, können Bewertung und Preis sogar über den Spannen liegen.

Mehr unter DUB.de/kmu-multiples

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DUB-Redaktion 
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