Nach dem Grundsatz der Gewerbefreiheit kann sich jeder, der volljährig ist, selbstständig machen. Wer sich beruflich selbstständig machen möchte, hat zunächst alle Möglichkeiten offen. Bei ersten Überlegungen sollte die eigene Position analysiert werden. Grundsätzlich sollten die eigene berufliche Qualifikation, die finanzielle Situation und ein Blick auf die Marktlage der gewünschten Branche geworfen werden. Im nächsten Schritt sollten alle Ideen zur Selbstständigkeit aufgeschrieben werden und was die Voraussetzungen wären - zeitlich, finanziell, räumlich, personell.
Ein Selbstständiger ist Besitzer, Manager und Facharbeiter zu gleich. Neben strategischen Entscheidungen, muss die finanzielle Planung ebenso im Blick behalten werden. Wichtige persönliche Eigenschaften für die Selbstständigkeit sind Durchhaltevermögen, Disziplin, Ehrgeiz und Selbstvertrauen. Als selbstständiger Unternehmer sollte man langfristigen denken und sich selbst motivieren können. Ein vorhandenes gutes Netzwerk und ein authentisches, selbstbewusstes Auftreten sind in der heutigen Businesswelt von Vorteil.
Wie gut ist meine Fachkompetenz? Gute Fachkompetenz und Berufserfahrung ist wichtig um sich einen Namen als Selbstständiger in seinem Fachgebiet aufzubauen. Dies kann ein Alleinstellungsmerkmal sein, mit dem man sich am Markt vom Wettbewerb abhebt.
Wie gut ist mein Fachübergreifendes Wissen? Zusätzlich kommen noch weitere fachübergreifende Aufgaben auf einen Selbständigen zu, die in einem Angestelltenverhältnis nicht unbedingt gebraucht werden.
Eine gute Geschäftsidee, um sich selbstständig zu machen, muss nicht zwingend brandneu sein. Eine Weiterentwicklung von bereits existierenden Produkten und Dienstleistungen am Markt hat gute Chancen. Die eigene Positionierung am Markt sollte klar definiert werden. Mindestens ein Alleinstellungsmerkmal sollte hervorgehoben werden. Ein guter Start in die Selbstständigkeit kann auch die Übernahme eines bestehenden Unternehmens sein oder sich mit einem Franchise Unternehmen selbstständig zu machen.
Eine finanzielle Förderung ist das Überbrückungsgeld vom Arbeitsamt für die ersten 6 Monate. Für angehende Meister, die sich selbstständig machen, gibt es, spezielle Förderangebote von der IHK und Handwerkskammern. In jedem Bundesland gibt es Bürgschaftsbanken, die KfW und Förderbanken mit wechselnden Finanzierungsmöglichkeiten. Eine Bürgschaftsbank kann die Funktion der Risikoübernahme bei Kreditgeschäften übernehmen. Konkret würde das Institut einspringen, wenn der Gründer seine Kredite nicht mehr bedienen kann und andere Sicherheiten bereits verwendet wurden. Unbedingt sollten sich angehende Selbstständige auch über die Fördermöglichkeiten auf der sogenannten Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums erkundigen. Dort gibt es einen aktuellen Überblick über die Programme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union.