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Zukunft aktiv gestalten
ARAG-Chef Paul-Otto Faßbender über digitale Bildung, Ansporn und Mut zur Veränderung. Paul-Otto Faßbender leitet als Vorstandsvorsitzender seit 16 Jahren die Geschicke der ARAG. Nun hat er den größten deutschen Versicherer in Familienbesitz neu aufgestellt.
Anstöße: Digitale Bildung und Kompetenz stärken (Bild: Niklas Hughes)
DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welche lebensverändernde Innovation wird dem Smartphone folgen?
Paul-Otto Faßbender: Ich sehe derzeit keine. Es gibt eine Fülle bemerkenswerter Innovationen, aber darunter scheint keine das Potenzial zu haben, einen neuen industriellen Entwicklungszyklus einzuleiten.
Alphabet/Google, Apple, Amazon, Facebook: Vergleichsweise junge, amerikanische IT-Unternehmen geben weltweit Takt und Ton an, sind an der Börse mehr wert als die DAX-Unternehmen zusammen. Warum schaffen wir es nicht, in diese Liga vorzustoßen?
Faßbender: Als Investor und Anleger interpretiere ich das positiv: Unsere Wirtschaftslandschaft in Deutschland ist vielfältiger und es wird gleichmäßiger in sie investiert. Dadurch ist die deutsche Wirtschaft robust und stabil. Davon haben wir in der letzten großen weltweiten Rezession massiv profitiert. Ich sehe aber auch, dass diese jungen IT-Unternehmen alle ihre Entscheidungen und Prozesse konsequent ihrer Markenstrategie unterordnen. Dadurch schaffen sie nie dagewesene Markenerlebnisse für praktisch jeden Menschen auf dem Globus und steigern so auch Ihren Marktwert dramatisch. Das finde ich durchaus bemerkenswert und davon kann man als Unternehmer auch noch lernen.
Welches Unternehmen hat sein Geschäftsmodell vorbildlich auf die Zukunft ausgerichtet? Was beeindruckt Sie an den Unternehmen am meisten?
Faßbender: Ich finde Unternehmen wie 3M beeindruckend. Das Unternehmen existiert seit mehr als 110 Jahren und ist unverändert hoch innovativ. Es gibt nur ganz wenige globale Unternehmen, die derart konsequent offen für Innovationen und Veränderungen sind. Eine solche gewachsene Unternehmenskultur ist etwas Besonderes.
Beeinflusst die Digitalisierung die Gesellschaft?
Faßbender: Je mehr ich digital vernetzt bin, umso stärker kann ich mich privat isolieren. Die Welt außerhalb der vier Wände wird fremder, ich finde mich entsprechend schlechter in ihr zurecht. Durch eine intensive Stärkung digitaler Bildung und Kompetenz können wir aber jungen Menschen sehr wirksam Möglichkeiten aufzeigen, Cyberlife zur Freizeitgestaltung zu nutzen, ohne sich zu isolieren. Und es braucht einen besseren Schutz der Persönlichkeitsrechte.
Glauben Sie, dass unsere Politiker die Herausforderungen der Zukunft richtig einschätzen und beispielsweise die richtigen Reformen auf den Weg bringen?
Faßbender: Politik organisiert Mehrheiten. Insofern hat sie ein „Geschäftsmodell“, das dem einer zunehmenden Individualisierung entgegen läuft. Hier stellt sich für mich eher ganz grundsätzlich die Frage, inwieweit Politik künftig in der Lage sein wird, modernes Leben für Mehrheiten zu gestalten. Ich sehe schon, dass viele Politiker die Dinge richtig einschätzen. Aber ohne Mehrheiten können sie nichts bewegen und wenn diese Mehrheiten immer granularer werden, ist irgendwann ein Punkt erreicht, wo die Politik nicht mehr in der Mitte der Gesellschaft steht. Das bereitet mir Kopfzerbrechen.
Teil 1: Zukunft aktiv gestalten
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