Hamburg, 13.03.2017
Stets neu erfinden
Dr. Jürgen Hernichel, CEO von 1&1 Versatel, über den Einfluss künstlicher Intelligenz und den Ausbau des Glasfasernetzes.
Glasfaser: 1&1 Versatel kombiniert bewährte Technologien mit neuen Entwicklungen (Bild: Niklas Hughes)
Als Treiber der Gigabit-Gesellschaft forciert 1&1 Versatel den kontinuierlichen Ausbau seines Glasfasernetzes. Im Fokus dabei: Wachstum auf Basis einer exzellenten Netzinfrastruktur.
DUB UNTERNEHMER-Magazin: In Deutschland haben technologischer Wandel und Innovation in der Regel eher evolutionär und nicht revolutionär stattgefunden: peu à peu wurden und werden Produkte günstiger, effizienter und besser. Ist ein solch deutscher Weg der Digitalisierung zukunftsfähig oder sind wir zu wenig disruptiv?
Jürgen Hernichel: Man sollte hier nicht in Gegensätzen denken – das eine geht nicht ohne das andere. Sicherlich brauchen wir in Deutschland mehr Mut, out of the box zu denken und Innovationen schnell umzusetzen, wir haben eine Tendenz zur Überkomplexität. Andererseits werden wir auch immer auf bewährte bestehende Systeme aufsetzen und diese weiterentwickeln müssen, man hat ja auch das Rad nicht jedes Mal neu erfunden – zum Glück.
Wie können wir hierzulande die IT-Sicherheit stärken?
Hernichel: Wir müssen Sicherheit grundlegend neu denken: IT-Sicherheit betrifft nicht nur Systeme, sondern die gesamte digitale Wertschöpfungskette. Das Bauen von Mauern um die eigene Infrastruktur reicht längst nicht mehr aus. Sicherheitsdesign ist eine globale Herausforderung, die wettbewerbsentscheidend für Unternehmen und Volkswirtschaften ist. Hier müssen sich Technologie-Unternehmen besser verzahnen, Politik und Wirtschaft noch stärker an einem Strang ziehen. Die deutschen Datenschutzstandards sehe ich strategisch als differenzierend. Sie müssen als Standortvorteil verstanden werden - hier sollten wir unsere führende Rolle behaupten und entsprechende technologische Kompetenzen aufbauen.
In den USA und Asien werden ohne viele Einschränkungen Benutzerdaten gesammelt und verwertet, in Europa gibt es die „Charta der digitalen Grundrechte“ für Datenschutz und Privatsphäre. Wie lassen sich die hiesigen Rahmenbedingungen als Vorteil nutzen?
Hernichel: Die Charta der digitalen Grundrechte ist ein grundlegender Standortvorteil, von dem alle deutschen Unternehmen profitieren können, um sich gegen Wettbewerber aus dem Ausland abzugrenzen. Nutzer vertrauen dem Gütesiegel „Made in Germany“ bzw. „Hosted in Germany“ enorm – dieses Potenzial sollte nicht ungenutzt bleiben.
Welche Wege und Strategien sind erforderlich, um das Gros der Gesellschaft an den Vorteilen der Digitalisierung partizipieren zu lassen und niemanden auszuschließen?
Hernichel: Auch hier sind alle Beteiligten gefragt – Beispiel Digitalisierung der Wirtschaft: Unternehmen benötigen bis 2025 Datenanbindungen mit mindestens einem symmetrischen GBit/s, um den Anforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden. Um den Aufbau eines flächendeckenden Gigabitnetzes voranzutreiben, sind die Investitionen eines einzelnen Anbieters nicht ausreichend. Politik, Kommunen und Infrastrukturanbieter können dies nur gemeinsam erreichen.
Teil 1: Stets neu erfinden
Teil 2: Stets neu erfinden
Teil 3: Stets neu erfinden
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