Hamburg, 13.03.2017
Neue „Old Economy“
Burkhard Dahmen, CEO des Anlagen- und Maschinenbauers SMS group, über die Vorteile schneller Entscheidungen und das intelligente Hüttenwerk.
Smarte Abläufe: Die Vision vom Hüttenwerk 4.0 (Bild: Niklas Hughes)
Die SMS group hat ihre Prozesse reformiert, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu stemmen. Neue Ideen erhalten schneller eine Chance – und Scheitern wird als Teil des Innovationsprozesses begriffen.
DUB UNTERNEHMER-Magazin: Welche Innovation wird unser Leben in den kommenden Jahren so nachhaltig verändern wie der Siegeszug der Smartphones?
Burkhard Dahmen: Die unter dem Stichwort Digitalisierung/Industrie 4.0 weiter ineinander greifenden Prozesse in Verbindung mit den dadurch geänderten Arbeitsweisen, die auch ein weiteres Verschwimmen der Grenzen zwischen beruflichen und privatem Leben erwarten lassen. Projektbezogene Aufgabenstellungen erfordern noch flexiblere Arbeitszeitmodelle. Die Organisation wird sich noch viel mehr an Inhalten und Prozessen ausrichten.
Alphabet/Google, Apple, Amazon, Facebook: Vergleichsweise junge, amerikanische IT-Unternehmen geben weltweit Takt und Ton an, sind an der Börse mehr wert als die DAX-Unternehmen zusammen. Warum schaffen wir es nicht, in diese Liga vorzustoßen?
Dahmen: Börsenkurse bilden immer Zukunftserwartungen ab, die auch mit subjektiv gefärbten Erwartungshorizonten zu tun haben – sachbezogen Betrachtungen treten dabei oft in den Hintergrund und damit zum Beispiel auch die Bewertung von reifen, klassischen Geschäftsmodellen im Bereich Industrie. Das Platzen der Blase am „Neuen Markt“ im Jahr 2001 hat dies eindrucksvoll deutlich gemacht. Gelernt wurde daraus nicht wirklich etwas.
Als traditionsreicher Anlagenbauer gehört die SMS group zur „Old Economy“. Finden Sie trotzdem Anschluss an die digitale Welt?
Dahmen: Klassische Geschäftsmodelle im Bereich Industrie werden häufig unterschätzt und der Begriff „Old Economy“ falsch verstanden. Letztere ist nicht von gestern, sondern ein Garant für Stabilität und Transformation in die Moderne.
Was muss sich in Ihrem Unternehmen ändern, um die Transformation zu bewältigen?
Dahmen: Die eigentliche Herausforderung fur klassische Industrieunternehmen liegt darin, Ideen und neue Prozesse viel schneller in Form von Prototypen oder Testabläufen umzusetzen. Vergingen vorher Monate oder gar Jahre von der Idee über die Planung, Vorbereitung und interne Abstimmung bis zur Anwendung, müssen solche Prozesse künftig in Wochen abgeschlossen sein.
Wie müssen Unternehmen weltweit Ihrer Meinung nach vorgehen, um ihr Geschäftsmodell auf die Zukunft auszurichten?
Dahmen: Mich beindrucken grundsätzlich Unternehmen, die eine Kultur pflegen, die es möglich macht, sich anderen Meinungen und Personen zu öffnen und die dann eine getroffene Entscheidung transparent und konsequent umsetzen.
Erwarten Sie, dass auf uns in den kommenden Jahren soziale und politische Herausforderungen zukommen – etwa in Sachen frappierend steigender Arbeitslosigkeit oder radikaler gesellschaftlicher Umbrüche?
Dahmen: Das hängt entscheidend von dem Zustand der jeweiligen Wirtschaftsnation ab, in dem diese sich in der Anfangsphase dieser Prozesse befindet. Für eine hochentwickelte Volkswirtschaft wie die Deutsche, mit einem immer noch hohen Industrieanteil an der Wertschöpfung und einem relativ hohen Ausbildungsstandard, sehe ich eher positive Chancen, die allerdings rechtzeitig aktiv gestaltet werden müssen. Hier sind ja bereits entsprechende gemeinsame Prozesse mit Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und der Gewerkschaften in Gang gesetzt, um sinnvolle Rahmenbedingungen zu schaffen. In diesem Zusammenhang muss auch das besonders im deutschen Handwerk praktizierte und auf der Welt einmalige System der dualen Ausbildung weiter gepflegt und mit Blick auf die Anforderungen der Digitalisierung weiterentwickelt werden.
Teil 1: Neue „Old Economy“
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