M&A im KMU Bereich: Den Krisen trotzen und Digitalisierung nutzen

Neue Marktchancen nutzen trotz Corona-Pandemie: Dank M&A im KMU Bereich können sich Unternehmen langfristig Erfolge sichern – und mit den aktuellen Technologien werden Transaktionen einfacher als je zuvor.

Im Bereich Mergers & Acquisition (M&A) geht ein Großteil der durchgeführten Transaktionen auf KMU zurück – auch wenn dies zunächst überraschend erscheint. Von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden meist nur Fusionen großer Konzerne sowie weitere Transaktionen im Milliardenbereich.

Laut einer Erhebung des Handelsblatt Research Instituts und der DZ Bank wurden im Jahr 2021 in Deutschland mehr als 2.100 M&A Transaktionen verzeichnet, darunter beeindruckende 90% aus dem Mittelstand.

Seit Beginn der Coronakrise jedoch befinden sich zahlreiche Unternehmen, insbesondere KMU, in Deutschland wie auch in anderen Ländern der Welt in Schieflage. Personalmangel macht sich genauso bemerkbar wie Produktions- und Lieferengpässe – auch weitere globale Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine wirken sich zusätzlich auf Kosten und Verfügbarkeiten aus.

Darum ist M&A im KMU Bereich jetzt besonders sinnvoll

In solchen wirtschaftlich schwierigen Zeiten können Transaktionen von M&A im KMU Bereich ein lohnenswerter Schritt in Richtung Unternehmenserfolg sein. Dabei bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

Ankauf von Unternehmen:

Der Kauf eines Unternehmens bzw. die Fusion mehrerer gleichberechtigter Partner kann vollkommen neue Marktchancen eröffnen und Raum für vielversprechende Entwicklungen bieten.

Verkauf von Unternehmen:

Der Verkauf eines gesamten Unternehmens oder auch nur gezielter Unternehmensanteile kann sich in vielen Fällen als finanziell optimale Lösung erweisen.

Obwohl Experten zu Pandemiebeginn davon ausgegangen waren, dass die M&A Aktivitäten – auch im KMU Bereich – zurückgehen würden, wurde der Wachstumstrend nicht lange unterbrochen. Besonders für die Branchen Gesundheitswesen und Pharma sowie Industrie und Produktion geht es derzeit aufwärts, während Gastronomie, Tourismus und Freizeit coronabedingt weiterhin schwächeln.

Der derzeitige Aufschwung ist dabei vor allem auf Investoren, sowohl auf privater als auch auf institutioneller Ebene, zurückzuführen. Sie sind allerdings nicht nur reine Kapitalgeber, sondern stehen Familienunternehmen, deren Anteile sie erwerben, vielfach mit Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung der Unternehmensstrategie zur Seite.

Die Vorteile von M&A im KMU Bereich

Es gibt zahlreiche unterschiedliche innere wie äußere Faktoren, die auf Unternehmen einwirken und einen An- oder Verkauf entweder erforderlich oder besonders lukrativ machen.

Verkauf oder Fusion:

Einer der wichtigsten Faktoren ist die Unternehmensnachfolge, denn durch den Renteneintritt der Babyboomer-Generation wird insbesondere im Mittelstand in den kommenden Jahren eine große Zahl von Nachfolgern dringend benötigt – Fusionen oder Verkäufe bieten hier einen geeigneten Ausweg. Ein Verkauf einzelner Sparten oder Teilgeschäfte kann auch dabei helfen, sich auf das eigentliche Kerngeschäft des Unternehmens zu fokussieren.

Ebenfalls maßgebend kann M&A im KMU Bereich sein, wenn technische Innovationen oder beispielsweise die immer relevanter werdenden ESG-Kriterien Unternehmen zu einem mehr oder weniger vollständigen Umschwung zwingen. Je nach individuellem Fall ist ein Verkauf die optimale Lösung, unter Umständen kann jedoch eine Fusion dabei helfen, schnell und nutzbringend neue Geschäftsmodelle zu entwickeln bzw. bestehende Modelle entsprechend anzupassen.

Fusionen bieten sich weiterhin dann an, wenn ein hoher Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen herrscht und effizient ausgeglichen werden soll.

Ankauf oder Fusion:

Die durch Unternehmensfusionen oder Akquisitionen ermöglichte Erschließung neuer Absatzmärkte abseits des eigenen, gesättigten Marktes ist eine Option, die sich durch M&A Transaktionen erfolgreich realisieren lässt. Finanzstarke Unternehmen mit klarem strategischem Fokus können zudem von gesunkenen Firmenbewertungen profitieren – hier bieten sich oftmals interessante Übernahmegelegenheiten mit viel Erfolgspotenzial.

M&A Matching Tools für den An- und Verkauf von KMU

Interessierte Unternehmen, potenzielle Käufer sowie M&A Berater haben es heutzutage deutlich leichter, passende Projekte zu finden. Bereits vor der Coronapandemie hat die fortlaufende Digitalisierung dafür gesorgt, dass auch das M&A im KMU Bereich immer weiter ins Netz verlegt wird, doch diese Entwicklung hat sich nun noch einmal beschleunigt.

Virtuelle Tools zur Abwicklung von M&A-Transaktionen ermöglichen dabei ein schnelleres, einfacheres und dadurch auch wesentlich effizienteres Prozessmanagement. Dies liegt vor allem daran, dass eine große Anzahl von Käufern und Beratern via Big Data zusammengebracht wird – der Dealflow wird mithilfe spezifischer Algorithmen automatisch mit den Suchprofilen der Käufer auf ein positives Match abgeglichen und ermöglicht so passgenaue Resultate.

Gute Aussichten für M&A Transaktionen

Auch in Krisenzeiten stehen die M&A Transaktionen im KMU Bereich nicht still – während einige Unternehmen ihre hohe Liquidität zum Ankauf weiterer Firmen und zur Erschließung neuer Märkte nutzen können, haben schwächelnde KMU die Möglichkeit, Firmenanteile zu verkaufen oder zu fusionieren, um ihr langfristiges Bestehen abzusichern.

Aufgrund der durch die Coronapandemie vorangetriebene Digitalisierung können solche Transaktionen nun noch schneller und komfortabler online abgeschlossen werden – ein Trend, der zunächst zwar akut bedingt war, sich allerdings in den kommenden Jahren noch weiter fortsetzen dürfte.