Der Mittelstand 2022: Wo neben Herausforderungen auch Chancen bestehen

Blicken wir mit dem einen Auge auf die wirtschaftlichen Einflüsse der Corona-Krise, mit dem anderen auf zukunftsorientierte Trends wie Digitalisierung oder vor allem Nachhaltigkeit: Auch das Jahr 2022 steckt voller Herausforderungen für mittelständische Unternehmen.
Der Mittelstand 2022: Wo neben Herausforderungen auch Chancen bestehen
Auch wenn die Corona-Krise in vielerlei Hinsicht Spuren hinterlassen hat, so haben etliche Unternehmen durch ihre Vielseitigkeit, Agilität und ihre verantwortungsvolle Unternehmenskultur und -politik die Pandemie recht gut verkraftet.

Fakt ist, in der heutigen Zeit gestaltet es sich gegenüber großen Unternehmen immer schwieriger, wettbewerbsfähig zu bleiben. Auf der anderen Seite bringt der wirtschaftliche Wandel aber auch neue Möglichkeiten und Optimierungspotenziale mit sich.

Diese gilt es zu identifizieren und „anzupacken“, denn nicht umsonst heißt es: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“. Und das schneller als gedacht, denn auch die Konkurrenz schläft nicht.

Um eine zukunftsorientierte Unternehmensstrategie und -führung zu gewährleisten, spielt auch die gesamte Supply Chain eine entscheidende Rolle. Allein die Überprüfung zur Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards führt durch das beschlossene Lieferkettengesetz in Zukunft zu weiteren Pflichten für Unternehmen.

Denn das Gesetz ist beschlossene Sache und die Gewährleistung der unternehmerischen Sorgfaltspflichten wird die Industrie im nächsten Jahr und auch darüber hinaus vor große Herausforderungen bei der Umsetzung stellen. Und während die einen große Nachteile befürchten, sehen andere darin eine Chance, wettbewerbsfähig zu bleiben, krisenfeste Lieferketten aufzubauen oder gar ihre Unternehmen oder Marken noch konkreter zu positionieren.

Ebenso wird das Thema Einkauf zur großen Herausforderung. Denn auch im Jahre 2022 werden Lieferschwierigkeiten, steigende Frachtkosten und Rohstoffknappheit präsent sein, und bei unzureichender Vorbereitung eine Bedrohung für Unternehmen aus diversen Branchen darstellen.

Nachhaltigkeit: Nach der Durchführung einer Analyse der Nachhaltigkeitsaspekte bezüglich der Wertschöpfungskette könnten sich viele Chancen für Unternehmen ergeben, welche attraktive Wettbewerbsvorteile darstellen. Risiken, u.a. durch Ausfälle in der Beschaffung, Umweltschäden sowie die Unternehmensreputationen, können somit effektiv gesteuert bzw. minimiert werden.

Aber auch die Markenaufwertung sowie ein höherer Return on Investment sind messbare Vorteile entsprechender Maßnahmen in diesem Bereich. Des Weiteren lässt dies ebenfalls den unternehmensinternen Wert der Nachhaltigkeit aufleben, da motiviertes, innovatives, produktives und langfristig ans Unternehmen gebundenes Fachpersonal nur durch die entsprechende Identifikation mit dem Produkt und dem Unternehmen zu gewinnen ist.

Digitalisierung: Für die Digitalisierung im Einkauf spricht für Unternehmen vor allem der Aspekt bzw. das Ziel der Kosteneinsparung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Und auch hier stellt sich die analytische Frage, ob bestehende Prozesse erhalten bleiben oder komplett hinterfragt werden, um neue Ansätze zu suchen. Mit der Automatisierung können wiederum standardisierte Prozesse eine hohe Zeitersparnis im Einkauf erzielen.

Seien es beispielsweise E-Kataloge im operativen Einkauf oder das automatisierte Vertragsmanagement im strategischen Einkauf – automatisierte Prozesse gewinnen mehr und mehr an Bedeutung in modernen Unternehmen. Doch auch bei einer gut funktionierenden Digitalisierung und Automatisierung darf vor allem eines nicht außer Acht gelassen werden – der Faktor Mensch.

Ob aus eigener Kraft oder durch Einbezug externer Expertise oder Innovationspartner, der Aufbau einer resilienteren und nachhaltigeren Wertschöpfungskette sowie Digitalisierung und Automatisierung in Einkauf und Logistik sind die Herausforderungen, denen mittelständische Unternehmen 2022 begegnen müssen.

Denn wenn nicht der Mittelstand als Innovations- und Technologietreiber der deutschen Wirtschaft, wer könnte seine Stärken nicht besser nutzen, sich zukunftsgerichtet aufzustellen und vielleicht sogar gestärkt aus der Corona-Krise herauszugehen?

Ich wünsche Ihnen ein dynamisches, sportliches Jahr 2022. Lassen Sie es uns gemeinsam anpacken und den Herausforderungen begegnen.

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Gastautor

Alexander Hornikel, Senior Partner Vertrieb und Marketing der Kloepfel Group
Alexander Hornikel
Senior Partner Vertrieb und Marketing
Kloepfel Group

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