Trügerische Sicherheit: Insolvenzen in Deutschland unter Vorjahresniveau
Die erwartete Insolvenzwelle ist trotz coronabedingter wirtschaftlicher Schäden bisher ausgeblieben. Haben die bisherigen Maßnahmen wirtschaftliche Schieflagen ehr symptomatisch behandelt, könnten die eigentlichen Ursachen für eine Steigerung der Insolvenzantragsstellungen sorgen.
Nur die Spitze des Eisberges? Schlummern noch offene Forderungen an Gläubiger unter der Oberfläche?
Laut Statistischem Bundesamt (DESTATIS) wurden 2020 bisher deutlich weniger Unternehmensinsolvenzen gemeldet als noch im Vorjahr. Ein Anstieg der Insolvenzverfahren in Deutschland lässt sich auch aus den im Oktober veröffentlichten Zahlen nicht feststellen. Ganz im Gegenteil, denn mit rund 631 eröffneten Regelinsolvenzverfahren nehmen diese sogar ab und liegen laut vorläufigen Angaben damit sogar 45,8 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Daraus sollte aber keinesfalls der Eindruck entstehen, dass die bislang ausgebliebene Insolvenzflut bereits abgewendet ist. Grund für die scheinbar niedrigen und sogar rückläufigen Insolvenzantragsstellungen sind ohne Zweifel, die von der Bundesregierung beschlossenen Hilfsmaßnahmen.
„Es ist anzunehmen, dass zahlreiche Firmen schon seit geraumer Zeit über keine Fortführungsperspektive mehr verfügen. Dass diese bislang noch keinen Insolvenzantrag gestellt haben, dürfte im Wesentlichen den wirtschaftlichen und rechtlichen Hilfsmaßnahmen zu verdanken sein. Dadurch entsteht der fälschliche Eindruck einer Abnahme der Insolvenzen. Ich gehe daher davon aus, dass die Insolvenzen ab dem ersten Quartal 2021 deutlich zunehmen werden,“ schätzt Dr. Mike Westkamp, Partner bei GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten, die Situation ein.
Offene Rechnungen: Forderungen der Gläubiger werden zunehmen
Vor allem aber dürften die fehlenden Drittanträge, die in der Regel rund 97% ausmachen die Antragstellungen wieder nach oben treiben. Betrachtet man die aktuellsten Zahlen (Stand: 17.11.2020) lässt sich wieder ein leichter Anstieg bei den eröffneten Insolvenzverfahren erkennen. So haben in den letzten Monaten vor allem Behörden bei offenen Zahlungen den Unternehmen einen Aufschub gewährt. Doch werden diese nun aktiv und beginnen damit ausstehenden Forderungen zu stellen.
Insolvenzwelle? Nein, aber mehr Anträge über längeren Zeitraum
Das könnte für zahlreiche Unternehmen, die aufgrund der weiterhin laufenden Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis Ende diesen Jahres bisher eine Antragsstellung vermeiden konnten, bedeuten, dass sie nun in die Zahlungsunfähigkeit geraten und damit wieder den gesetzlich üblichen drei Wochen der Antragsstellung verpflichtet sind. Die Zahl der Insolvenzen wird deshalb nicht auf einmal und plötzlich in die Höhe schnellen, sondern es wird eine konstante und langandauernde Anzahl an Antragsstellungen geben.
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